Quelle: Buchblog Buchstabenträumerei
Die Emotionen in diesem Raum schießen mir wie Flummis um die Ohren und ich komme einfach nicht mehr mit. Es ist nach vier Uhr morgens und ich fühle mich, als hätte mich jemand gepackt und ausgewrungen. Ich bin fix und fertig. (Seite 433)
In dieser
Geschichte habe ich mich über einige Tage verlieren können. Denn sie ist so herzerwärmend, emotional,…mehrQuelle: Buchblog Buchstabenträumerei
Die Emotionen in diesem Raum schießen mir wie Flummis um die Ohren und ich komme einfach nicht mehr mit. Es ist nach vier Uhr morgens und ich fühle mich, als hätte mich jemand gepackt und ausgewrungen. Ich bin fix und fertig. (Seite 433)
In dieser Geschichte habe ich mich über einige Tage verlieren können. Denn sie ist so herzerwärmend, emotional, erschütternd und spannend, dass ich mich der Erzählung einfach widerstandslos ergeben musste. Hinzu kommt der beträchtliche Umfang, der es der Autorin erlaubt, die Erlebnisse und Gefühle der Charaktere aufs Feinste herauszuarbeiten und für den Leser nachvollziehbar zu machen.
Ich war ganz fasziniert und von Anfang an gefangen genommen. Jede noch so kleinste Auslassung – auch wenn es sich nur um wenige Stunden handelte – war ein Verlust. Ich wollte alles wissen, jede Sekunde miterleben und fieberte gleichzeitig dem Ende mit der Auflösung entgegen. Es war ein kniffeliger Zwiespalt, den ich nur bei wirklich guten Büchern erlebe.
Angesichts der Themen – schwere Schicksalsschläge, Neuorientierung und die erste Liebe – möchte man meinen, dass es sich um ein klassisches Jugendbuch handelt. Doch „Irgendwann für immer“ bietet so viel mehr: Es ist eine zauberhafte, berührende, traurige und hoffnungsvolle Geschichte.
Schreibstil
Trotz der Länge des Buches erlebte ich beim Lesen keine Längen. Im Gegenteil, es ist angenehm langsam. Man treibt wie auf einem Floß vor sich hin, ohne dass es langweilig wird, und jedes Wort ist es Wert gelesen zu werden. Die Autorin nimmt einen auf eine gefühlvolle und spannende Reise in das Leben von Nastya und Josh. Was mir sehr gefiel, waren die harmonisch in die Erzählung eingebundenen Rückblicke – manchmal ganze Absätze, manchmal aber auch nur einzelne Nebensätze. So oder so schürten diese eingestreuten Hinweise enorm die Neugier.
Charaktere
Ohne die Charaktere Nastya und Josh würde die Geschichte nicht existieren. Es geht um sie, ihre Gedanken, Gefühle, Erfahrungen und Erinnerungen – sie machen die Geschichte so interessant. Beide haben mir sehr gut gefallen. Ich konnte die Zerrissenheit, die Verzweiflung und das Bedürfnis nach Isolation absolut nachempfinden. Beide leiden unter den jeweils erlittenen Schicksalsschlägen und zeigen es auf ihre Weise. Sowohl das Verhalten von Nastya als auch von Josh war nachvollziehbar und berührend.
Doch nicht nur die Protagonisten begeistern. Auch die Nebencharaktere, allen voran Drew und Tierney sowie Nastyas Bruder Asher, sind großartig und vor allem nicht minder vielschichtig. Katja Millay hat sich sehr bemüht, selbst die weniger wichtigen Charaktere äußerst fein anzulegen.
Fazit
Ein mit Herz und Verstand geschriebenes, sehr gelungenes Jugendbuch. Es bietet Unterhaltung, Spannung, Herzschmerz und sehr interessante Charaktere. Eine ganz klare Empfehlung für alle Jugendbuch-Leser!