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Der große Filmkritiker Peter Nau schreibt über Berlinfilme - und damit über die Stadt, über ihr Antlitz im Film und über ihre Veränderung. Er beschreibt das bei Film aus Ost und West, und so auch wie die Stadtteile sich selber sahen und wie sich gegenseitig. Der Band schließt mit einem Aufsatz über "Das Altern des Jungen Deutschen Films".

Produktbeschreibung
Der große Filmkritiker Peter Nau schreibt über Berlinfilme - und damit über die Stadt, über ihr Antlitz im Film und über ihre Veränderung. Er beschreibt das bei Film aus Ost und West, und so auch wie die Stadtteile sich selber sahen und wie sich gegenseitig. Der Band schließt mit einem Aufsatz über "Das Altern des Jungen Deutschen Films".
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 19.05.2014

Räume
voll Himmel
Peter Nau und seine Passagen
durch Filme aus Berlin
Kinder. Wie die Zeit vergeht. Der Titel eines Films von Thomas Heise schreibt sich so, Peter Nau schreibt davon in diesem Bändchen. Kleine Prosastücke, Film für Film, kaum zwei Seiten lang – keine Filmkritik, keine Analysen, nur ein kleines Berliner Passagenwerk. Filme, die in Berlin entstanden, in denen Berlin steckt. Deutscher Nachkrieg, von Helmut Käutner, Kurt Maetzig, Victor Vicas - „Weg ohne Umkehr“, mit Ivan Desny –, die große Defa-Zeit mit Gerhard Klein und Konrad Wolf, Dokumentarisches von Jürgen Böttcher und Thomas Heise, der die DDR filmte und dann die Wende und dann die Zeit danach im Osten, schließlich Arbeiten Berliner Filmstudenten. Der einzige längere Text, ein Besuch bei Jürgen Böttcher, der von seinen DDR-Erfahrungen erzählt: „Begegnung und Abschied. Zeit wird spürbar. Man nähert sich und geht wieder. Rangierer, Küchenfrauen, Ofenbauer: nur an Propagandafilme gewöhnt, waren sie skeptisch gegenüber Filmleuten: Ihnen, die arbeiteten, um zu leben, war ich dankbar, daß sie mir etwas gaben. Sensibel wie sie waren, bemerkten sie, daß ich nicht viel wollte: nur da sein, nur eine Weile zusammen mit ihnen sein . . .“
  Eine Annäherung an die Filme, aber dann lässt man sie gleich wieder ziehen. Momentaufnahmen, nichts wird festgehalten, festgemacht. Dazwischen immer wieder eine Miniatur, die nicht aus dem Kino genommen, gleichwie vom Kino inspiriert ist: „Diese Flure, diese endlosen Flure . . .“ beginnt einer der Texte, es geht aber nicht um „Letztes Jahr in Marienbad“, sondern um einen Mann im Gerichtsgebäude von Berlin-Moabit. Ein „improvisatorischer, wandernder, obdachloser Elan“ geht aus den Filmen in die Texte über. „Viel Raum. Man spürt den Raum, den Gregor Hecker bei den unablässigen Truppentransporten durchfährt“, heißt es zu Konrad Wolfs „Ich war neunzehn“, 1968: „Viel Himmel, weit ins Weite verstreute Häuser. Ich denke bei diesem Film, wie auch bei Konrad Wolfs ,Mama, ich lebe‘ (1977), an Max Frisch, dem am ganzen Bauen am liebsten der Rohbau war, bevor die Dächer gedeckt sind. ,Lauter Räume voll Himmel, und zum letzten Mal, mindestens für Jahrzehnte, haben diese Räume die Sonne.‘“
  GÖT
Peter Nau: Irgendwo in Berlin. Ostwestlicher Filmdiwan. Verbrecher Verlag, Berlin 2013. 89 Seiten, 12 Euro.
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