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Schlegels Gesamtwerk ist ausgesprochen heterogen. Einer Fülle von Ideen, mit der der "Feuerkopf der Frühromantik" in der Form von Fragmenten die intellektuelle Zirkulation seiner Zeit stimulierte und dabei ihre eigenen Kommunikationsbedingungen reflektierte, folgte die kulturkritische Verurteilung des Massenschrifttums und überhaupt des ganzen Zeitalters mit seinen widerstreitenden Meinungen. Schlegels Konversion zum katholischen Glauben scheint den Wandel auch biographisch zu beglaubigen: Die Religion löste die Kunst ab. Hat Schlegel damit alles vergessen, was er als Theoretiker der Moderne…mehr

Produktbeschreibung
Schlegels Gesamtwerk ist ausgesprochen heterogen. Einer Fülle von Ideen, mit der der "Feuerkopf der Frühromantik" in der Form von Fragmenten die intellektuelle Zirkulation seiner Zeit stimulierte und dabei ihre eigenen Kommunikationsbedingungen reflektierte, folgte die kulturkritische Verurteilung des Massenschrifttums und überhaupt des ganzen Zeitalters mit seinen widerstreitenden Meinungen. Schlegels Konversion zum katholischen Glauben scheint den Wandel auch biographisch zu beglaubigen: Die Religion löste die Kunst ab. Hat Schlegel damit alles vergessen, was er als Theoretiker der Moderne selbst gerade erst erarbeitet hat? Oder muss man nicht vielmehr annehmen, dass der antimoderne Impuls konzeptionell, theoriebautechnisch sozusagen, geradezu von der intimen Kenntnis der Moderne und ihrer Kommunikationsformen getragen war?

Schöning liest das Werk Friedrich Schlegels zwischen "Athenaeum" und "Philosophie des Lebens" im Horizont der romantischen Ironie. Anstatt sich für einen der einander scheinbar ausschließenden Foci "Frühwerk" oder "Spätwerk" zu entscheiden, analysiert er die verschiedenen Werkphasen im Hinblick auf die ihnen zugrundeliegenden Kommunikationskonzepte und vergleicht sie miteinander auf der Basis eines konsequent chronologischen Vorgehens. Dabei zeigt er, dass Schlegels "Wende" ein bewusster Ironieverzicht ist, der im Wissen um die kommunikative Verfassung der Moderne ausdrücklich vollzogen wird.
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Autorenporträt
Matthias Schöning, Dr. phil., geb. 1969, ist Wiss. Koordinator des Sonderforschungsbereiches "Literatur und Anthropologie" an der Universität Konstanz.