In diesem Buch sind 5, teils stark moralisierende Geschichten enthalten:
1. Dschi Schangs schwierige Heirat:
Der vierzehnjährige Wunderknabe Dschi Schang verliebt sich in seine Cousine Guei Hsiu. Der Vater will sie ihm aber nicht zur Frau geben, daher wird Schi Schank krank vor Liebeskummer, bis
er Wu Ko erblickt. Nach einigen Hin- und Her wird die Hochzeit vereinbart, aber es kommt zu einer…mehrIn diesem Buch sind 5, teils stark moralisierende Geschichten enthalten:
1. Dschi Schangs schwierige Heirat:
Der vierzehnjährige Wunderknabe Dschi Schang verliebt sich in seine Cousine Guei Hsiu. Der Vater will sie ihm aber nicht zur Frau geben, daher wird Schi Schank krank vor Liebeskummer, bis er Wu Ko erblickt. Nach einigen Hin- und Her wird die Hochzeit vereinbart, aber es kommt zu einer Verwechslung.
2. Ein Haus zerbricht an der Hoffart, ein anderes gewinnt seinen Frieden:
Das hochgeborene Fräulein Dschang weigert sich den Bauernsohn Mao zu heiraten. Stattdessen heiratet ihre jüngere Schwester ihn, währen die hochmütige Schwester alles verliert und Nonne wird.
3. Wer die Bahn der Tugend wandelt, dem hilft der Himmel:
Fang Dse hatte Pech. Obwohl er gelehrt ist, bekam er nie einen guten Posten und ist Arm geblieben. Durch einen unglücklichen Zufall wird er zum Anführer einer Räuberbande, die kurz darauf auffliegt. Der Richter jedoch erkennt sein Potential und sorgt für seine Befreiung. Statt jedoch dankbar zu sein, lässt sich Fang Dse von seiner geizigen Frau zu einer Untat anstiften.
4. Schang Lin und Tsui Yung kämpfen um ihr Liebesglück:
Der Dichter Schang Lin verliebt sich in die liebliche Tsui Yung, die jedoch dem Kaiser als Geschenk versprochen ist.
5. Die Wandlung des eitlen Tseng:
Dem eitlen Tseng wird prophezeit, dass er einmal ein wichtiges Amt innehaben wird. In seiner Gier missbraucht er dieses Amt und muss dafür in der Hölle schmoren.
Laut Verlagsinformationen stammen Geschichte 1,2 und 5 stammen aus der Sammlung Liao Schai Schi I des Pu Sung Ling. Die dritte Geschichte aus der Sammlung Kin Ku Ki Kuan und Nr. 4 aus der Sammlung Tschiu Hsiau Schuo. Sagt mir alles nichts, aber vielleicht ist das ja für jemanden wichtig.
Die Geschichten sind für einen deutschen Leser fremdartig. Zum einen durch ihre Erzählweise. Es sind weniger Geschichten als ausgeschmückte, recht sachliche Berichte, die einen langen Zeitraum umfassen können und in wenigen, lapidaren Sätzen teils kuriose Zusammenhänge derartig trocken formieren, dass es schon wieder witzig ist, wie
"Bald stellte sich heraus, dass das junge Paar sich ganz ausgezeichnet verstand. Das einzige was Mao ein wenig Sorge machte, war der Umstand, dass seine Frau eine Haarrankheit hatte und zusehends ihre Haare verlor. "
Einiges überrascht, bei der Lektüre. "Schang Lin und Tsui Yung kämpfen um ihr Liebesglück" nimmt grundlegend das tragische das Romeo und Julia Motiv vorweg. Auch die Chinesen standen wohl auf absolut tragische Liebesschmonzetten. Die Rolle der Frau ist in den Geschichten teils sehr unterschiedlich dargestellt, mal als Hausdrache unter deren Pantoffel der Mann steht, mal als Heiratsmaterial ohne eigenen Willen, teils jedoch wird von wahrer Liebe berichtet und glücklichen Dreiecksbeziehungen, die funktionieren. Die Chinesen glaubten anscheinend auch an eine Hölle, in der die Bösen in kochendem Öl gesotten wurden, auf Schwertern aufgespießt wurden und anschließend geschmolzenes Edelmetall trinken mussten. Viele Gemeinsamkeiten zur christlichen Mythologie, viele gleiche oder ähnliche Motive, die die Menschen antreiben und doch ist auch anderes eher fremdartig. Mir fehlte die Erklärung zu Begriffen wie Kang, Sin oder Sa. Da wäre ein Glossar extrem hilfreich gewesen.
Eine faszinierende, fremdartige Lektüre.