Schlimmer geht immer.
Der Geheimtipp Nordzypern entpuppt sich als Plastikparadies, der Ausflug ins Himalajagebirge wird zum Geduldsabenteuer, und der Pauschalurlauber erlebt so manches Grauen. Die Katastrophenliste ist lang und das Leidenspotenzial der Urlauber groß. Der langjährige Reiseredakteur Mikka Bender gibt in witzigen und unterhaltsamen Geschichten dem Urlaub in der Hölle einen Namen - sodass sich jeder freuen kann, zu Hause geblieben zu sein.
"Ich war mit Mikka Bender selber schon unterwegs, irgendwo in Asien, wo sich selbst Google nicht mehr auskennt. Wenn Mikka von seinen Reisen erzählt, hat man Tränen in den Augen, aus vielerlei Gründen: aus Mitleid, aus Erschütterung, aber vor allem - vor Lachen." DIETER NUHR
Der Geheimtipp Nordzypern entpuppt sich als Plastikparadies, der Ausflug ins Himalajagebirge wird zum Geduldsabenteuer, und der Pauschalurlauber erlebt so manches Grauen. Die Katastrophenliste ist lang und das Leidenspotenzial der Urlauber groß. Der langjährige Reiseredakteur Mikka Bender gibt in witzigen und unterhaltsamen Geschichten dem Urlaub in der Hölle einen Namen - sodass sich jeder freuen kann, zu Hause geblieben zu sein.
"Ich war mit Mikka Bender selber schon unterwegs, irgendwo in Asien, wo sich selbst Google nicht mehr auskennt. Wenn Mikka von seinen Reisen erzählt, hat man Tränen in den Augen, aus vielerlei Gründen: aus Mitleid, aus Erschütterung, aber vor allem - vor Lachen." DIETER NUHR
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 31.05.2012Kommt Kreuzfahrt von kreuzunglücklich?
Als Weltenbummler und geerdeter Rheinländer entwickelt der Reiseleiter, Hoteltester und Reporter Mikka Bender eine amüsante Relativitätstheorie des Reisens. Er sinniert über die Relativität von Heim- und Fernweh, Sehnsuchtsorte und Naherholungsgebiete. Dazu hat er Erfahrungen und Exkursionen zu Traumstränden und Schneemenschen, in Sand- und Servicewüsten zu einem kabarettistisch anmutenden Kompendium gebündelt. Im Eingangstext "Die Leiden eines Reiseleiters im Himalaja" erörtert er die verhaltenen Meutereien der Schutzbefohlenen im Schlepptau. Der Autor mokiert sich trotz Massentourismusphobie über die Rhetorik des "Geheimtipps" im erlebnisarmen, aber immerhin einen Hauch Berliner Mauer versprühenden Kapitel "Nordzypern für Naturliebhaber". Er beleuchtet die Austauschbarkeit der prolligen Pauschalreisen zu Touristengettos, in denen man Deutsch spricht. In der Rubrik "Reisetipps" erläutert er das adäquate Taktieren auf Basaren oder "zielführendes Verhalten" am Büffet in All-inclusive-Hotels und gibt Ratschläge zum Joggen in islamischen Ländern. Als Entdeckungsverweigerer der Landgänge taucht er ein in die "Aida-Luna-Welt" der Anytime-Bars und Animateure und dekliniert sich als Einzelreisender mehr schlecht als recht durch das Kreuz der Kreuzfahrt ("Kreuzfahrt = Kreuzigung, Kreuzzug, kreuzunglücklich, zu Kreuze kriechen"). Nur scheinbar aus der Rolle fällt die Geschichte "Tod auf Bali", die den Topos der letztlich ephemeren Lebensreise und illusionären Gefilde der Globetrotter illustriert.
sg
"Is Nebensaison, da wird nicht mehr geputzt. Urlaub in der Hölle" von Mikka Bender. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Hamburg 2011. 240 Seiten. Broschiert, 8,90 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Als Weltenbummler und geerdeter Rheinländer entwickelt der Reiseleiter, Hoteltester und Reporter Mikka Bender eine amüsante Relativitätstheorie des Reisens. Er sinniert über die Relativität von Heim- und Fernweh, Sehnsuchtsorte und Naherholungsgebiete. Dazu hat er Erfahrungen und Exkursionen zu Traumstränden und Schneemenschen, in Sand- und Servicewüsten zu einem kabarettistisch anmutenden Kompendium gebündelt. Im Eingangstext "Die Leiden eines Reiseleiters im Himalaja" erörtert er die verhaltenen Meutereien der Schutzbefohlenen im Schlepptau. Der Autor mokiert sich trotz Massentourismusphobie über die Rhetorik des "Geheimtipps" im erlebnisarmen, aber immerhin einen Hauch Berliner Mauer versprühenden Kapitel "Nordzypern für Naturliebhaber". Er beleuchtet die Austauschbarkeit der prolligen Pauschalreisen zu Touristengettos, in denen man Deutsch spricht. In der Rubrik "Reisetipps" erläutert er das adäquate Taktieren auf Basaren oder "zielführendes Verhalten" am Büffet in All-inclusive-Hotels und gibt Ratschläge zum Joggen in islamischen Ländern. Als Entdeckungsverweigerer der Landgänge taucht er ein in die "Aida-Luna-Welt" der Anytime-Bars und Animateure und dekliniert sich als Einzelreisender mehr schlecht als recht durch das Kreuz der Kreuzfahrt ("Kreuzfahrt = Kreuzigung, Kreuzzug, kreuzunglücklich, zu Kreuze kriechen"). Nur scheinbar aus der Rolle fällt die Geschichte "Tod auf Bali", die den Topos der letztlich ephemeren Lebensreise und illusionären Gefilde der Globetrotter illustriert.
sg
"Is Nebensaison, da wird nicht mehr geputzt. Urlaub in der Hölle" von Mikka Bender. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Hamburg 2011. 240 Seiten. Broschiert, 8,90 Euro.
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