Seit die ersten Arbeitsmigranten aus islamisch geprägten Ländern nach Deutschland und Frankreich einwanderten, haben sich die sozialen, politischen und ökonomischen Bedingungen dramatisch verändert. Infolgedessen hat auch die Religiosität junger Muslime mit dem Islam ihrer Eltern nicht mehr viel gemein.
Anhand von Porträts und Interviews schildert Nikola Tietze, auf welch vielfältige Art junge Männer in Deutschland und Frankreich den Islam als eine von zahlreichen Möglichkeiten zur Entwicklung ihrer Subjektivität nutzen und ihren Bedürfnissen entsprechend immer wieder umformen. »Muslim sein« ist kein statisches Programm, sondern ein Prozess, in dessen Verlauf sich das Individuum stets aufs Neue als handelndes Subjekt entwirft.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Anhand von Porträts und Interviews schildert Nikola Tietze, auf welch vielfältige Art junge Männer in Deutschland und Frankreich den Islam als eine von zahlreichen Möglichkeiten zur Entwicklung ihrer Subjektivität nutzen und ihren Bedürfnissen entsprechend immer wieder umformen. »Muslim sein« ist kein statisches Programm, sondern ein Prozess, in dessen Verlauf sich das Individuum stets aufs Neue als handelndes Subjekt entwirft.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Für Mark Terkessidis leistet Nikola Tietze in der Migrationsforschung Pionierarbeit: sie untersucht anhand qualitativer Interviews mit jungen deutschen und französischen Muslimen, welche Rolle die Religiösität im Prozess der Subjektivierung spielt. Tietze halte den Islam der jungen Generation vor allem für ein Phänomen, das durch den Umstand der Einwanderung und fremden Umgebung mit ihrem "türkisierenden Blick" überhaupt erst entstanden sei. Die religiösen Inhalte würden den Bedürfnissen der jungen Männer höchst unterschiedlich und vielfältig untergeordnet, lautet für Terkessidis eine von Tietzes überraschenden Erkenntnissen: das reiche von praktischer Handlungsanweisung im Alltag und für die Karriere bis hin zu einer kulturellen Praxis, die auch die Gefahr der Abkapselung berge. Das Leben der jungen Muslime sei ebenso von der Individualisierung betroffen wie das einheimischer Jugendlicher auch, schreibt Terkessidis abschließend, nur finde ihre Lebensgestaltung in einem komplizierteren Kontext statt.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH