Ulrich Rudolph skizziert konzise und anschaulich die Geschichte der Philosophie in der islamischen Welt. Die Darstellung beginnt mit dem Prozeß der griechisch-arabischen Übersetzungen und konzentriert sich dann auf die maßgeblichen, zum Teil auch in Europa gelesenen Autoren (Avicenna, Averroes u.a.). Auch spätere Entwicklungen (Osmanisches Reich, Iran in der Neuzeit) kommen zur Sprache. Ein Blick auf die gegenwärtigen Tendenzen rundet den Band ab.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Friedrich Niewöhner will in dem "Büchlein" zur islamischen Philosophie lediglich eine "Programmschrift" zur auf 30 Bände geplanten überarbeiteten Neuauflage des "Grundrisses der Geschichte der Philosophie" sehen, die zwischen 2008 und 2012 erscheinen soll. Drei Bände sind darin für die islamische Philosophie vorgesehen und werden wie der vorliegende Überblick der Philosophie des Islam vom selben Verfasser sein, weiß der Rezensent. Davon abgesehen, dass er manches gar zu kurz abgehandelt findet, bedauert der Rezensent die Schwerpunktlegung auf die mittelalterliche islamische Philosophie, da dieses Feld seiner Ansicht nach schon genügend beackert worden ist. Er hätte sich gewünscht, dass stattdessen auf die Philosophie der nachmittelalterlichen Zeit mehr Gewicht gelegt worden wäre. Trotzdem lobt er diese Geschichte der islamischen Philosophie als "gediegen und informativ", wenn er auch die zu erwartende dreibändige Bearbeitung im "Grundriss der Geschichte der Philosophie" für unverzichtbar hält.
© Perlentaucher Medien GmbH
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