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Obwohl es mittlerweile eine Vielzahl an Forschung zum Phänomen Islamismus gibt, wurden in nur wenigen Studien Interviews mit jungen Menschen mit islamistischen Orientierungen geführt und systematisch ausgewertet. In diesem Buch gehen die Autorinnen anhand autobiografischer Erzählungen den folgenden Fragen nach: Wie eignen sich junge Menschen islamistische Orientierungen an, wie hängen sie mit biografischen Erfahrungen zusammen und welche Funktion erfüllen sie in den Biografien? Die Autorinnen zeigen, dass die Orientierungen in jugendphasenspezifische Probleme von Grenzziehung,…mehr

Produktbeschreibung
Obwohl es mittlerweile eine Vielzahl an Forschung zum Phänomen Islamismus gibt, wurden in nur wenigen Studien Interviews mit jungen Menschen mit islamistischen Orientierungen geführt und systematisch ausgewertet. In diesem Buch gehen die Autorinnen anhand autobiografischer Erzählungen den folgenden Fragen nach: Wie eignen sich junge Menschen islamistische Orientierungen an, wie hängen sie mit biografischen Erfahrungen zusammen und welche Funktion erfüllen sie in den Biografien? Die Autorinnen zeigen, dass die Orientierungen in jugendphasenspezifische Probleme von Grenzziehung, Handlungskontrolle, sozialer Positionierung und Vergemeinschaftung eingebunden sind und diese Probleme auf verschiedene Weise gelöst werden: Islamismus übernimmt dabei die Funktion der starken Grenze, die Funktion der starken Ordnung oder die Funktion der starken Gemeinschaft.
Autorenporträt
Dr. Anja Frank, Kultursoziologin am Deutschen Jugendinstitut in Halle (Saale) und an der Universität Leipzig Anna Felicitas Scholz, Erziehungswissenschaftlerin an der Helmut Schmidt Universität Hamburg
Rezensionen
Die Mehrzahl vorliegender Studien fokussiert gesellschaftliche, kulturelle oder familiale Rahmenbedingungen als Anlässe und Auslöser islamistischer Radikalisierung Jugendlicher. Eine solche analytische Außensicht erklärt allerdings nicht, wie die Aneignung und Übernahme islamistischer Orientierungen erfolgen und welche Funktion diese Übernahme im biografischen Kontext hat. Der biografisch-funktionale Ansatz dieser Studie schließt exemplarisch diese Lücke, indem er der Frage nachgeht, welche biografischen Krisen und Herausforderungen der jugendliche Akteur mit dieser Übernahme auf welche Weise bearbeitet und welche (Be-) Deutung er ihr zuweist. Dipl.-Soz. Willy Klawe, socialnet, 19.12.2022