Im Oktober 2008 wurden in Folge der internationalen Finanz- und Wirtschaftkrise innerhalb weniger Tage die drei grössten isländischen Geschäftsbanken (Kaupthing, Landsbanki und Glitnir) mit einem Bilanzvolumen, das das Bruttoinlandsprodukt des Landes um ein Vielfaches überstieg, zwangsverstaatlicht. Im Zuge dieser Konkurswelle stürzte die ohnehin angeschlagene isländische Volkswirtschaft in eine Rezession, die die Krisen anderer Länder bei weitem in den Schatten stellt, und brachte den Staat, ein westliches Land und Mitglied des EWR, an den Rande eines Staatsbankrotts. Ziel dieser Arbeit ist es, die zugrunde liegenden Ursachen und Auslöser des Kollapses anhand makroökonomischer Aggregate und Indikatoren der isländischen Volkswirtschaft sowie der Strategie und Struktur des Bankensystems der Nordatlantikinsel zu untersuchen. Es wird ausserdem auf Ähnlichkeiten und Unterschiede zur Schweiz und ihren Grossbanken eingegangen.