Isola – Rezension
„Ich hätte weglaufen können. Genug Gelegenheiten hatte es gegeben. Aber hätte das etwas geändert? Wäre das Projekt abgebrochen worden? Wäre dann vielleicht kein Blut geflossen?“ So ähnlich klingen die Gedanken der 17-jährigen Vera, die Hauptfigur aus dem Roman „Isola“, der 2007
von Isabel Abedi geschrieben wurde. Vera ist eine von 12 Jugendlichen. 6 Jungen und 6 Mädchen allein 3…mehrIsola – Rezension
„Ich hätte weglaufen können. Genug Gelegenheiten hatte es gegeben. Aber hätte das etwas geändert? Wäre das Projekt abgebrochen worden? Wäre dann vielleicht kein Blut geflossen?“ So ähnlich klingen die Gedanken der 17-jährigen Vera, die Hauptfigur aus dem Roman „Isola“, der 2007 von Isabel Abedi geschrieben wurde. Vera ist eine von 12 Jugendlichen. 6 Jungen und 6 Mädchen allein 3 Wochen lang auf einer Insel vor Rio de Janeiro, ohne jeglichen Kontakt zur Außenwelt. 3 Dinge, die sie mitnehmen dürfen. Ständig von Kameras beobachtet, sind sie Teil eines Filmprojekts. Darsteller, die selbst entscheiden, was im Film passiert. Ein Drehbuch gibt es nicht. Doch schon bald wird die Geschichte, die anfangs eher wie eine Lovestory wirkt, zum atemberaubenden Thriller. Die Jugendlichen sollen ein Spiel starten. Ich denke, dass jeder dieses Spiel kennt. Alle ziehen ein Los, einer von ihnen wird zum „Mörder“. Er muss versuchen, die anderen zu „töten“, ohne dass er erkannt wird. Doch die Leute, die er erwischt, scheiden nicht nur aus dem Spiel aus, für sie endet dann auch das Leben. Ich möchte nicht zu viel verraten, aber es birgt sich ein großes Geheimnis um den melancholischen Solo, von dem Vera ganz angetan ist. Bald stellt sich heraus, zu welchem Drama sich das Projekt entwickelt. Ein Thriller der besonderen Art.
Heute kennt man Shows wie „Das Dschungelcamp“ und „Big Brother“. Isola scheint wie eine Mischung. Einerseits müssen sie sich ihren Ängsten und großen Gefahren stellen, andererseits können sie auch nichts machen, ohne dass es irgendwann vielleicht die ganze Welt sieht. Natürlich haben sie ihre Ruhe auf den Toiletten, aber die interessieren auch niemanden. Jede Person hat eine eigene, ganz besondere Eigenschaft. So ist Vera ziemlich schüchtern, Solo sehr ruhig und nicht sehr offen gegenüber anderen, Milky ein sehr ängstlicher Junge und die junge Pearl
ist eher der Feiertyp. Auch die weiteren 8 sind unterschiedlich. Dadurch wird das Buch sehr abwechslungsreich, die Personen ergänzen sich gegenseitig.
Manchmal ist es nicht leicht zu verstehen. Manche Situationen scheinen erst einmal sehr verwirrend und müssen ein zweites Mal gelesen werden. Und trotzdem wird es nie langweilig oder uninteressant. Auch Szenen, in denen einfach nur etwas geredet wird, machen den Reiz aus. Es ist ein Wechsel von langsamen und ruhigen Situationen und sehr schnell erzählten, die plötzlich, ganz unerwartet interessant werden.
In letzter Zeit habe ich einigen Freunden und Schulkameraden zufällig ausgewählte Stellen vorgelesen, um mehrere Meinungen zu haben. Doch viele Meinungen habe ich jetzt nicht. Alle waren begeistert, auch wenn es die etwas ruhigeren Stellen waren. Auch durch Umhören und Nachlesen in Foren habe ich nichts Neues gefunden. Viel Lob geht an das Buch und an Isabel Abedi. Auch von mir. Ich habe es vorletztes Jahr geschenkt bekommen und wusste nicht, was ich davon halten sollte. Bevor ich es gelesen hatte. „Cool“, „wow“, 2 der vielen Worte, die andere nutzten, um das Buch zu beschreiben. Besondere Auszeichnungen hätte es meiner Meinung nach auf jeden Fall verdient, ich kann es nur weiterempfehlen.