Vera und elf weitere Jugendliche haben das große Los gezogen - denken sie jedenfalls:
Sie werden von einem bekannten Regisseur nach Brasilien auf eine Insel geschickt, um dort, ähnlich Big Brother, für neunzig Tage zu leben. Sie werden ständig von Kameras überwacht und gedreht.
Das alles scheint
ein ziemlich lockerer Job zu werden und so erklärt sich Vera damit einverstanden, als der Regisseur…mehrVera und elf weitere Jugendliche haben das große Los gezogen - denken sie jedenfalls:
Sie werden von einem bekannten Regisseur nach Brasilien auf eine Insel geschickt, um dort, ähnlich Big Brother, für neunzig Tage zu leben. Sie werden ständig von Kameras überwacht und gedreht.
Das alles scheint ein ziemlich lockerer Job zu werden und so erklärt sich Vera damit einverstanden, als der Regisseur sie bei einer Tanzveranstalltung auf das Projekt anspricht. vera ist eigentlich ein eher verschlossenes, schüchternes Mädchen, das kurz vor seinem achtzehnten Geburtstag steht.
Diese verschlossenheit rührt wohl aus ihrer Kindheit, denn sie wurde in jungen Jahren von einem deutschen Ehepaar adoptiert. Ursprünglich kam sie aber aus einer Favela von Rio de Janeiro, wo ihre von ihr verehrte Schwester noch lebt. Mit achtzehn möchte Vera aus Deutschland wegziehen und zu ihrer Schwester in ihrer heimat zurückkehren.
Was spricht also dagegen, sich schonmal nach Brasilien zu begeben. Schließlich wurde ihr ja der Flug und alle drum herum bezahlt?
Jeder der zwölf Projektteilnehmer darf drei persönliche Gegenstände mitnehmen. Nicht erlaubt sind dagegen Handys oder Computer, also Geräte mit denen man Kontakt zur Außenwelt aufnehmen kann. Die Jugendlichen sollen vollkommen auf sich gestellt und isoliert auf der Insel sein.
Die Insel war früher eine Art Lager für schwer erziehbare Jugendliche - wie passend. Nun soll sie also den zwölf Jugendlichen, die rund um die Uhr von der Nachbarinsel aus beobachtet werden, als Heim dienen.
Kaum ist Vera auf Isola angekommen, erfährt sie und Ihre Mitstreiter, dass dieses Projekt doch nicht so harmonisch und einfach ablaufen würde, wie ursprünglich gedacht: Der findige Regisseur hat sich ein Spiel ausgedacht, das automatisch zu Spannungen und sicherlich auch unvorhersehbaren Reaktionen bei den Probanten führen würde.
Das Spiel geht folgendermaßen: Es soll einen Mörder geben, der die elf anderen jagt. Der Mörder wird zuvoe ausgelost. Natürlich soll er die anderen nicht wirklich umbringen, er soll sie lediglich am Handgelenk nehmen. Dann muss derjenige, der gefasst wurde, dem Mörder in ein geheimes Versteck folgen und wird alsbald von der Insel gebracht und in einen Flieger nach Hause gesetzt. Der Mörder muss verdeckt operieren und die anderen müssen versuchen, herauszufinden, wer der Mörder ist, dürfen aber ihren Verdacht nicht offen äußern. Jedesmal, wenn jemand "umgebracht" wird, soll ein Nebelhorn von der Nachbarinsel ertönen, damit die andere wissen, dass sie wieder einer weniger sind.
Vera und ihre "Kollegen" sind natürlich gar nicht begeistert von diesem Spiel. Sie sehen welch riesiges Konfliktpotenzial hinter diesem Konzept steckt. Doch schließlich nahmen alle an der verlosung teil und somit ist das Spiel eröffnet.
Wie Recht sie mit ihren Bedenken haben sollen, merken sie erst viel zu spät...
sabel Abedi ist mit "Isola" ein ganz großer Wurf gelungen. Anknüpfend an derzeit sehr beliebte Realityshows hat sie eine perfekte Mischung aus Jugend- und Liebesroman erschaffen, der sehr viele Krimi-, ja schon fast Thrillerelemente enthält. Darum auch die Einordnung als Krimi. Isola ist in der Ich-Perspektive erzählt. Vera, die Erzählerin, wurde von der Autorin sehr feinfühlig ausgearbeitet. Auch die anderen Charaktere sind gut überlegt und hervorragend wiedergegeben. Die Spannung kommt auch nicht zu kurz und man ist versucht, dieses Hörbuch in einem Rutsch durchzuhören.
Über Andreas Fröhlich muss ich wohl nichts mehr sagen, denn er glänzt wieder einmal. Allerdings spricht er nur kurze Abschnitte. Auch Jessica Schwarz ist, meiner Meinung nach, die Idealbesetzung für dieses in der Ich-Erzählform geschriebene Werk. Sie gibt der Schüchternheit der Erzählerin Vera, wie auch den absolut verschiedenen Charaktereigenschaften der anderen elf Mitstreiter eine absolut plastische Form.
Auf alle Fälle aber, absolut empfehlenswert!!!