Die Erzählungen und Romane der Isolde Kurz stehen im 20. Jahrhundert ganz einzig da. An die Tradition des Poetischen Realismus anknüpfend, arbeitete sie hochindividuell nach neuplatonischen Vorstellungen, die sie aus der Bildhauerei Adolf Hildebrands - und damit indirekt von Michelangelo - übernahm. Trotz einer gewissen intellektuellen Widersprüchlichkeit erreichte sie damit oft ein herausragendes ästhetisches Niveau, das freilich mit anderen Maßstäben als denen der "Literarischen Moderne" gemessen werden will.