Seit Ende der 1980er Jahre hat sich der Staat Israel aufgrund veränderter internationaler, regionaler und landesspezifischer Gegebenheiten derart umfassend gewandelt, dass Politiologen bereits von der ,Zweiten Republik' sprechen. Die Transformationsprozesse berühren alle Bereiche der Gesellschaft-die Abkehr vom ,Schmelztiegelkonzept', die Sicht auf die arabischen Bürger des Landes, das Verhältnis von Staat und Religion, das politische System, das zionistisch determinierte Geschichtsbild, die Bildungsinhalte an Schulen und Universitäten u. a. Das Buch spürt den Veränderungen und dem mit ihnen verbundenen Wertewandel nach und benennt deren Wirkungen für Gegenwart und Zukunft. Gleichermaßen werden die Besonderheiten israelischer Staatlichkeit, Demokratie und Identität in wechselseitiger Verknüpfung von inneren und äußeren Gestaltungsimpulsen dargestellt. Dabei kommen dem Nahostkonflikt und dem seit Herbst 2000 erneut militant ausgetragenen israelisch-palästinensischen Widerspruch besondere Bedeutung zu.
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