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Israel ist umgezogen - weg von den feindseligen Nachbarn und dem alten, vergeblichen Traum eines säkularen Zionismus, hin zu einem Land der boomenden High-Tech-Industrie, das in der archaischen Vergangenheit seine Zukunft neu entwirft, weltläufig, ethnisch abgeschottet und geprägt von der politischen Agenda der Religiösen. Dana Pinto zeigt Israel auf dem Weg in einen autistischen Ultramodernismus, der die Probleme des jüdischen Staates zu lösen versucht, indem er sie überspringt.»Israel ist umgezogen« ist ein kritisches Buch über Israel, entstanden aus Liebe zu einem Land, das sich dringend…mehr

Produktbeschreibung
Israel ist umgezogen - weg von den feindseligen Nachbarn und dem alten, vergeblichen Traum eines säkularen Zionismus, hin zu einem Land der boomenden High-Tech-Industrie, das in der archaischen Vergangenheit seine Zukunft neu entwirft, weltläufig, ethnisch abgeschottet und geprägt von der politischen Agenda der Religiösen. Dana Pinto zeigt Israel auf dem Weg in einen autistischen Ultramodernismus, der die Probleme des jüdischen Staates zu lösen versucht, indem er sie überspringt.»Israel ist umgezogen« ist ein kritisches Buch über Israel, entstanden aus Liebe zu einem Land, das sich dringend fragen muß, wohin die Reise geht. Die Beziehungen zu den alten Partnern in Europa und den USA verlieren mehr und mehr an Gewicht, und weder die Erinnerung an die Shoah noch der traditionelle zionistische Gründungskonsens sind länger Eckpfeiler des israelischen Selbstverständnisses. Die eigene Zukunft sieht das Land eher in der boomenden Hightech-Industrie mit starker Orientierung an China und in der Wiederverwurzelung in einer archaischen Vergangenheit - dank des Internets weltläufig und entgrenzt, zugleich ethnisch abgeschottet und politisch geprägt von den Vorstellungen der Nationalreligiösen und Ultraorthodoxen.In Form eines Reiseberichtes legt Dana Pinto das konzise Porträt eines Landes im Umbruch vor. In Gesprächen mit säkularen und orthodoxen, jüdischen und arabischen Israelis und in Beobachtungen, in denen sie die kleinsten Alltagsszenen gekonnt mit den Mitteln des engagierten Essays darstellt, gelingt es der Autorin zugleich, Hoffnung zu wecken für eine Zukunft jenseits der Gewalt.
Autorenporträt
Pinto, DianaDiana Pinto, geboren 1949 in Paris, ist Historikerin. Unter anderem hat sie zahlreiche Veröff entlichungen zur Entwicklung der jüdischen Gemeinschaft in Ost- und Westeuropa vorgelegt. Sie ist Gründungsmitglied des European Council for Foreign Relations und war als Beraterin für den Europarat tätig.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension

Micha Brumlik empfiehlt diesen Reisebericht in der Tradition jüdischer Geschichtsphilosophie von Diana Pinto, um zu verstehen, wie sich Israel gewandelt hat. Nur vermeintlich oberflächlich eröffnet ihm Pintos Text analytische Tiefenbohrungen in die israelische Identität. Am Strand von Tel Aviv, am Ben Gurion Flughafen und im Gespräch mit Intellektuellen kommt die mit Land und Leuten sympathisierende Autorin laut Brumlik zu der Erkenntnis, dass sich Israel eher von Asien her begfreifen lässt denn von Europa aus. Wenn Pinto sich einer zeit- und raummetaphorischen, dem Rezensenten im übrigen stilistisch elegant erscheinenden Ausdrucksweise bedient, hält Brumlik das dieser Erfahrung für angemessen.

© Perlentaucher Medien GmbH
»Wem ernsthaft daran gelegen ist, zu verstehen, bevor·sie oder er urteilt, kann nun zu einem Buch greifen, das in zweierlei Hinsichten seinesgleichen sucht. Der hier anzuzeigende Reisebericht jedenfalls besticht nicht nur durch große stilistische Eleganz, sondern auch durch einen Blick, der eine Realität sichtbar macht, die uns bisher entgangen ist.« Micha Brumlik taz. die tageszeitung 20130617