Am Anfang war die Landbrücke. Israels Lage zwischen Ägypten und Mesopotamien, den beiden großen Zentren der Zivilisation im Altertum, spielt eine wichtige Rolle in seiner Geschichte. Zuvor, vor 10 000 Jahren, entwickelt sich auf dem 500 Kilometer langen Streifen, der sich vom Jordantal nach Norden erstreckt, die Landwirtschaft: als die Jäger und Sammler beginnen, Samenkörner auch auszusäen, statt sie alle aufzuessen. Viel früher dient das Gebiet des heutigen Israel als interkontinentale Landbrücke, als Zwischenstation für den Frühmenschen - Homo erectus -, der sich aus Afrika kommend auf seine große Reise macht, um die Welt zu besiedeln. Im Jordantal haben Archäologen 1,4 Millionen Jahre alte menschliche Knochen ausgegraben, die ältesten, die je außerhalb Afrikas gefunden wurden. Lange also bevor es schriftliche Aufzeichnungen gab, spielte das Land, das später Israel heißen wird, eine zentrale Rolle in der Geschichte der Menschheit. Und vor 2 000 Jahren begab es sich, dass hier die mo derne, heute auch in uralten nichtchristlichen Kulturen wie China oder Japan gebräuchliche Zeitrechnung ihren Ursprung hatte.