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Staat der Juden, Land der Rätsel: Einerseits eine hochmoderne Gesellschaft mit einer lebensfreudigen, liberalen Kultur, geht Israel derzeit durch eine der schwersten Krisen seit seiner Gründung. Der Friedensprozeß liegt auf Eis, das Land ist isoliert, im Alltag leben Juden und Araber mit wechselseitiger Verachtung nebeneinander her, und der eskalierende Kampf zwischen religiösen und säkularen Juden bedroht die Grundfesten der israelischen Gesellschaft. Ausgehend von Beobachtungen und Szenen des Alltags, eröffnet uns Carlo Strenger Einsichten in den Alltag und die Mentalität Israels - engagiert…mehr

Produktbeschreibung
Staat der Juden, Land der Rätsel: Einerseits eine hochmoderne Gesellschaft mit einer lebensfreudigen, liberalen Kultur, geht Israel derzeit durch eine der schwersten Krisen seit seiner Gründung. Der Friedensprozeß liegt auf Eis, das Land ist isoliert, im Alltag leben Juden und Araber mit wechselseitiger Verachtung nebeneinander her, und der eskalierende Kampf zwischen religiösen und säkularen Juden bedroht die Grundfesten der israelischen Gesellschaft. Ausgehend von Beobachtungen und Szenen des Alltags, eröffnet uns Carlo Strenger Einsichten in den Alltag und die Mentalität Israels - engagiert und mit wacher Beobachtungsgabe, doch ohne Idealisierung und Dämonisierung. Strenger zeigt Israel als zerrissene Gesellschaft, die grundlegende Probleme der Identität noch nicht gelöst hat. Er versucht neue, zeitgemäße Antworten auf drängende Fragen des jungen Staates zu geben: Wie soll das Verhältnis von Staat und Religion, zwischen westlicher Weltoffenheit und nahöstlicher Tradition gestaltet werden? Wie können die Spannungen zwischen Einwanderungsgruppen aus grundverschiedenen Kulturen gelöst werden? Seine Betrachtung, die zugleich ein essayistischer Reisebegleiter ist, eröffnet einen umfassenden Blick auf die Widersprüchlichkeit Israels - aber auch auf die Möglichkeit einer Wahrnehmung des Landes jenseits von Schuld, Gegenschuld und dem Kampf der Monotheismen.
Autorenporträt
Carlo Strenger, in der Schweiz geboren und aufgewachsen, war Professor der Psychologie an der Universität Tel Aviv. Er hat zahlreiche Bücher veröffentlicht und schrieb regelmäßig für den britischen Guardian und Israels führende liberale Zeitung Haaretz. Carlo Strenger ist am 25. Oktober 2019 im Alter von 61 Jahren in Tel Aviv verstorben.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Als eines der "wichtigsten" Israel-Bücher der letzten Zeit preist Alexandra Senfft Carlo Strengers "Einführung in ein schwieriges Land". Mit der nötigen Komplexität nehme der israelische Philosoph und Psychoanalytiker ein zerrissenes Land in den Blick, wobei er neben den historischen und politischen Aspekten eben auch psychologische Momente nicht außer Acht lasse. Bei aller Sympathie für sein Land plädiert der in der Schweiz geborene Autor aber dennoch für eine Zweistaatenlösung und mahnt universelle Menschenrechte an, so die Rezensentin zustimmend. Sie preist das Buch für seine stilistische Brillanz und vernimmt mit Strenger die "Stimme der Vernunft", die jenseits der sonst so häufig anzutreffenden "Einseitigkeit" argumentiert.

© Perlentaucher Medien GmbH
»[Strenger] hat eines der wichtigsten Bücher geschrieben, die in den letzten Jahren über Israel erschienen sind.« Alexandra Senfft DIE ZEIT 20111208
»Für Stenger gibt es keine Frage, dass die Israelis >die palästinensische Persepktive zumindest als legitim neben der ihren< akzeptieren müssten und der sinlose Kampf nur ein Ende finden könne, >wenn die Schmerzen beider Seiten anerkannt werden<. Die Lehre aus der Schoah sei nicht, dies dürfe Juden nie wieder geschehen, sondern es dürfe überhaupt nie wieder geschehen. Strenger vertritt die Stimme der Vernunft und der universalistischen Aufklärungsideale, sein Blick auf das Geschehen im Nahen Osten ist fern der üblichen, Einseitigkeit. Er hat eines der wichtigsten Bücher geschrieben, die in den letzten Jahren über Israel erschienen sind.«