Die schweizerische direkte Demokratie gibt die einmalige Möglichkeit die Entscheidungen der Bürger zu Sachthemen und die Wahlentscheidung direkt zu vergleichen. So geht die vorliegende Arbeit von der Annahme aus, dass wenn die Mehrheitsverhältnisse zu einer Abstimmungsvorlage zwischen dem Votum der Bürger und der Parteien auseinandergehen, sich ein Teil der Wähler von ihrer bisherigen Partei nicht vertreten fühlt und bei den nächsten Wahlen die Partei wechselt. Mit der hier vorgenommenen Analyse der eidgenössischen Volksabstimmungen von 1983 - 1999 kann für die ganze Schweiz, wie auch die einzelnen Kantone, die Tendenz der Wähleranteilsverschiebungen jeweils prognostiziert werden. So liefert die Auswertung eine plausible Erklärung für die Veränderungen im schweizerischen Parteiensystem und vor allem für den Aufstieg der SVP. Dabei wurde auch systematisch ausgewertet, welche Parteien mit welchen Themen zusätzliche Wähler gewinnen konnten.