Aufgrund des demographischen Wandels wird der Anteil alter Menschen in unserer Gesellschaft zukünftig ansteigen. Das Alter wird als ein Risikofaktor für Suizidalität genannt, aufgrund der Individualität des Begriffes ist das allerdings eine zu vereinfachte Annahme. Vielmehr spielen somatische, psychische und soziale Einflussfaktoren eine Rolle. Hinzu kommt, dass viele Menschen im Alter durchaus zufrieden mit ihrem Leben sind. Die Bewertung des Alters durch die Gesellschaft erfolgt vor allem in negativer Form. So wird auch der Suizid von alten Menschen oftmals stillschweigend hingenommen, ein nicht zu bagatellisierender Ursachenfaktor für die Suizidalität im Alter. Neben Begriffsdefinitionen, theoretischen Erklärungsmodellen der Suizidalität und dem Aufzeigen von Risikogruppen wird Bezug auf aktuelle Suizidstatistiken genommen. Dabei wird deutlich, dass die Suizidraten mit zunehmendem Alter steigen. Präventionsstrategien müssen der Komplexität und Multikausalität der Suizidalität gerecht werden. Die Suizidprävention, insbesondere Strategien für die Gruppe alter Menschen, hat nur einen geringen Stellenwert im Gesundheitssystem. Eine Lücke, die es aufzuzeigen gilt.