Lässt Lacan mit der Ablehnung, sie sei eine Psychologie (mit oder ohne Tiefe), eine Kunst, eine Religion, eine Magie oder gar eine Wissenschaft, die Psychoanalyse zu etwas »Frei-Schwebendem« werden, das selbst nicht mehr weiß, was und wo es ist? Jacques Derrida hielt sie für einen unbeständigen und nicht zu verortenden Diskurs, aber »Diskurs« passt auch nicht.Michel Foucault unterbreitete den Psychoanalytikern in seinen Vorlesungen zur »Hermeneutik des Subjekts« (1982) einen überzeugenden Vorschlag. Er bemerkt, dass es der Psychoanalyse nicht gelungen sei, sich als dezidierter Bestandteil…mehr
Lässt Lacan mit der Ablehnung, sie sei eine Psychologie (mit oder ohne Tiefe), eine Kunst, eine Religion, eine Magie oder gar eine Wissenschaft, die Psychoanalyse zu etwas »Frei-Schwebendem« werden, das selbst nicht mehr weiß, was und wo es ist? Jacques Derrida hielt sie für einen unbeständigen und nicht zu verortenden Diskurs, aber »Diskurs« passt auch nicht.Michel Foucault unterbreitete den Psychoanalytikern in seinen Vorlesungen zur »Hermeneutik des Subjekts« (1982) einen überzeugenden Vorschlag. Er bemerkt, dass es der Psychoanalyse nicht gelungen sei, sich als dezidierter Bestandteil einer Geschichte der Geistigkeit zu denken. So übersah und vergaß sie, was sie ist: eine geistige Erfahrung, mittels der das Subjekt durch einen anderen notwendige Veränderungen an sich vollzieht, um so zu seiner eigenen Wahrheit gelangen zu können.Nur Lacan, fügt Foucault hinzu, hat an diesem Vergessen nicht mitgewirkt. So stellen sich drei Fragen: Ist es angebracht, dieser von Foucault ausgearbeiteten Genealogie der Psychoanalyse zuzustimmen? Was hat es mit der Geistigkeit bei Lacan auf sich? Und bei Freud?Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Jean Allouch ist Psychoanalytiker in Paris. Nach dem Studium der Psychologie (Montpellier) und der Philosophie (Paris Sorbonne) besuchte er von 1963 an die Seminare Lacans, der auch sein Analytiker war. Nach Auflösung der École freudienne de Paris war er Mitbegründer der Zeitschrift »Littoral« und kurz darauf der École lacanienne de psychanalyse (ELP).Mit der Reihe »Les grands classiques de l'érotologie moderne«, die er im Verlag Epel leitet, möchte er in Frankreich grundlegende Arbeiten aus dem Feld der queer und gender Studien bekannt machen.Seine Bücher sind unter anderem: »Lettre pour lettre« (1984, 2. Auflage 2021), »Marguerite, ou l'Aimée de Lacan« (1990), »Érotique du deuil au temps de la mort sèche« (1995), »La Psychanalyse, une érotologie de passage« (1997), »Le sexe du maître« (2001), »La psychanalyse est-elle un exercice spirituel. Réponse à Michel Foucault« (2007), »L'Amour Lacan« (2009), »L'Autresexe« (2015) und kürzlich: »Nouvelle remarques sur le passage à l'acte« (
2019), »Transmaître« (2020). Seine zahlreichen Bücher wurden vielfach ins Spanische übersetzt. Häufig hält er Seminare in in Lateinamerika ab.Bernhard Schwaiger, Dr.phil., ist Psychoanalytiker in eigener Praxis, Psychologischer Psychotherapeut im Strafvollzug und Mitglied der Freud-Lacan-Gesellschaft-Berlin.
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