Thomas Bernhard (1931-1989) gilt als schreibender Patriarch, der durch und durch frauenfeindliche Texte verfasst hat: Der Mann wird als rationaler Geistesmensch dargestellt, die Frau vertritt in seinem Werk die naturhafte Körperlichkeit. Die Autorin hinterfragt diese Geschlechterklischees und zeigt, dass Bernhard weniger eine bejahende Reproduktion des Geschlechterdiskurses betrieb als vielmehr dessen subversive Zersetzung. So verlieren seine Texte ihre Wirkmächtigkeit und lassen eine zweite Wahrheit erkennen - die Wahrheit über die Künstlichkeit von Geschlecht.
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