Die Entstehung des Monotheismus im Alten Testament hängt eng mit der Theodizeefrage zusammen. Ihr liegen die Zweifel an Gottes Macht, Güte und Weisheit zugrunde, die die Israeliten im babylonischen Exil umtrieben. Darauf antwortet Deuterojesaja in Gestalt einer «kollektiven Theodizee», indem er JHWH als den einzigen Gott bekennt. Durch sein universales Wirken in Schöpfung und Geschichte, die Wirksamkeit des prophetischen Wortes, sein rettendes Eingreifen durch Kyros und seine persönliche Nähe beweist JHWH seine Einzigartigkeit. In Verbindung mit dem Monotheismus prägt das Theodizeemotiv die…mehr
Die Entstehung des Monotheismus im Alten Testament hängt eng mit der Theodizeefrage zusammen. Ihr liegen die Zweifel an Gottes Macht, Güte und Weisheit zugrunde, die die Israeliten im babylonischen Exil umtrieben. Darauf antwortet Deuterojesaja in Gestalt einer «kollektiven Theodizee», indem er JHWH als den einzigen Gott bekennt. Durch sein universales Wirken in Schöpfung und Geschichte, die Wirksamkeit des prophetischen Wortes, sein rettendes Eingreifen durch Kyros und seine persönliche Nähe beweist JHWH seine Einzigartigkeit. In Verbindung mit dem Monotheismus prägt das Theodizeemotiv die Sammlung und Redaktion der historischen und prophetischen Bücher. Der Autor zieht Parallelen zur «individuellen Theodizee» im Hiobbuch und Psalter, sowie zur «universalen Theodizee» in der Urgeschichte.
Produktdetails
Produktdetails
Beiträge zur Erforschung des Alten Testaments und des Antiken Judentums 63
Hermann Vorländer studierte evangelische Theologie in Bethel, Hamburg, Heidelberg und Erlangen, sowie Assyriologie in Erlangen. Von 1972 bis 1976 lehrte er als Professor für Altes Testament an der Near East School of Theology in Beirut (Libanon). Anschließend arbeitete er als Pfarrer, Kirchenrat und Dekan in Kaufbeuren (Allgäu) und München und unterrichtete an der Münchner Hoch-schule für Religionspädagogik. Von 1992 bis 2007 leitete er das bayerische Missionswerk, heute Mission EineWelt, in Neuendettelsau.