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Anhand von überwiegend unbekannten Texten aus der osmanischen Literatur führt Klaus Kreiser den Leser in das pulsierende Leben Istanbuls ein. Er erzählt nicht nur die Geschichte herausragender Monumente - von der HagiaSophia bis zur Blauen Moschee, von den Landmauern bis zum Topkapi-Serail -, sondern beschreibt auch die Menschen, den städtischen Alltag, das Wirtschaftsleben, die erlaubten und unerlaubten Vergnügungen der Elite und des einfachen Volkes. Ein Reiseführer der anderen Art, für alle, die sich über die touristischen Highlights hinaus auch für die Kultur Istanbuls…mehr

Produktbeschreibung
Anhand von überwiegend unbekannten Texten aus der osmanischen Literatur führt Klaus Kreiser den Leser in das pulsierende Leben Istanbuls ein. Er erzählt nicht nur die Geschichte herausragender Monumente - von der HagiaSophia bis zur Blauen Moschee, von den Landmauern bis zum Topkapi-Serail -, sondern beschreibt auch die Menschen, den städtischen Alltag, das Wirtschaftsleben, die erlaubten und unerlaubten Vergnügungen der Elite und des einfachen Volkes. Ein Reiseführer der anderen Art, für alle, die sich über die touristischen Highlights hinaus auch für die Kultur Istanbuls interessieren.

Klaus Kreiser hat unter einer Vielzahl von Texten solche ausgewählt, die sich durch ihre literarische Qualität und einen besonders präzisen Bezug auf die Stadt und ihre Menschen von der türkischen Eroberung im Jahre 1453 bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts auszeichnen.
Neben der Beschreibung von Monumenten und herausragenden Bauwerken stehen Texte, die vom städtischen Alltag und Wirtschaftsleben erzählen. Insbesondere finden die Orte Erwähnung, die für das Leben der Bewohner eine wichtige Rolle spielen: Bäder, Küchen, Derwischkonvente, Mausoleen und Friedhöfe. Auch Kurioses und Frivoles wird nicht ausgespart.
Der Autor hat vor allem türkische Quellen herangezogen und zum Teil erstmals für dieses Buch übersetzt, interpretiert und mit Zusatzinformationen versehen, so daß dem Leser nicht nur eine unterhaltsame Lektüre, sondern ein informativer Reisebegleiter durch die Kulturgeschichte der Metropole am Bosporus geboten wird.
Autorenporträt
Klaus Kreiser ist Inhaber des Lehrstuhls für Türkische Sprache, Geschichte und Kultur an der Universität Bamberg. Er war mehrere Jahre als Referent für Osmanistik in der Abteilung Istanbul des Deutschen Archäologischen Instituts beschäftigt.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 10.05.2001

Europa

"Istanbul. Ein historisch-literarischer Stadtführer" von Klaus Kreiser. C. H. Beck Verlag, München 2001. 320 Seiten. Gebunden, 49,80 Mark. ISBN 3406471919.

Reisebücher über Istanbul sind Legion. Was bisher fehlte, war ein historisch-literarischer Stadtführer, der über die baulichen und kulturellen Glanzlichter des alten Konstantinopels und über die Pflichtübungen der Touristen (Hagia Sophia, Blaue Moschee, Großer Basar) hinaus in die Geschichte, die Kultur und den Alltag dieser Stadt einführt. Der Bamberger Turkologe und Osmanist Klaus Kreiser, der lange in der fast dreitausend Jahre alten Metropole an der Nahtstelle zwischen Europa und Asien, Okzident und Orient, gelebt hat, legt mit dem Band "Istanbul" genau dieses vor: einen historisch-literarischen Cicerone, dessen Lektüre rundum Vergnügen bereitet. Kreiser behandelt alle für den Istanbul-Besucher relevanten Plätze und Schauplätze, verleiht diesen jedoch durch alte Texte, die Brücken und Brunnen, Paläste und Gärten, Schlösser und Märkte, Bäder (Hammams) und Kerker (etwa den berühmt-berüchtigten Zwinger von Yedikule) zum Thema haben, eine neue Tiefendimension. Neben osmanischen Historikern wie Kemalpasazade erscheinen mit ausgewählten Texten in dem Band Istanbuler literati wie Ahmet Rasim, Tevfik Fikret, Ercüment Ekrem Talu, der große osmanische Reisende Evliya Çelebi und viele andere. Auch die osmanischen Hofdichter des sechzehnten und siebzehnten Jahrhunderts fehlen nicht, etwa Baki, der mit seinen berückenden Versen Einblick in den anakreontischen Lebensstil (rindlik) gibt, der von manchen Großen des türkischen Reiches gepflegt worden ist. Zu Sultanen und Prinzen, Prinzessinnen natürlich auch, wissen diese Texte vieles mitzuteilen. Die Moscheen und altehrwürdigen Kirchen aus der Zeit nach Kaiser Konstantin erwachen bei der Lektüre dieses Buches zu einem Leben, das die dürren Fakten der gewöhnlichen Reiseführer nicht vermitteln können. Der Band ist weit mehr als ein Führer. Bevor man sich versieht, hat man einen Kurs über die wichtigsten Ereignisse der osmanischen Geschichte erhalten. Darüber hinaus liefert Kreiser Einblicke in den Alltag einer versunkenen Welt der Sultane und Paschas, Effendis und Beys, aber auch der Verkäufer von Boza oder Simit und anderer kleiner Leute, die - anders als die Paschas - noch heute den Alltag der Stadt bestimmen. Auch manche Entdeckung wird da gemacht, selbst für jene, die glaubten, die Stadt gut zu kennen. Und wer niemals in Istanbul war und auch nicht dorthin reisen möchte, kann das Buch immer noch als spannende Lektüre über ein vergangenes Reich genießen, dessen sechshundertjährige Existenz bis heute nachwirkt. (wgl.)

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

"Dieser Band, meint die mit "wgl" unterzeichnete Hymne, ist weit mehr als ein Reiseführer. Denn bevor man sich versehe, habe man einen "Kurs über die wichtigsten Ereignisse der osmanischen Geschichte erhalten". Dieser "historisch-literarische Führer füllt auch ein bestehende Lücke, lobt "wgl", weil er "über die baulichen und kulturellen Glanzlichter des alten Konstantinopel und über die Pflichtübungen für Touristen" hinaus in Geschichte, Kultur und Alltag dieser Stadt einführe. Was der "Bamberger Turkologe und Osmanist" Klaus Kreiser wohl ebenso spannend wie vergnüglich erledigt hat. Selbst den bekanntesten Orten, freut sich "wgl.", verleihe er durch alte Texte eine neue Tiefendimension. Auch die osmanischen Dichter des sechzehnten und siebzehnten Jahrhunderts fehlten nicht. Kreiser liefere außerdem Einblick in die versunkene Welt der "Sultane, Paschas Effendis und Beys". Aber auch in die der Verkäufer von Boza und Simit, die noch heute den Alltag der Stadt bestimmen würden. "wgl." empfiehlt dies Buch selbst jenen allerwärmstens, die nie in Istanbul waren und auch sobald nicht dorthin wollen.

© Perlentaucher Medien GmbH"