Was lieben wir an Italien? Venedig ? morbid, Florenz ? elegant, Rom ? die Ewige Stadt, die Hügel der Toskana und die Limonenhaine von Sorrent, Topolino und Motorino, Sophia Loren und Marcello Mastroianni, Michelangelo, Raffael und Palladio, jedem fällt auf Anhieb etwas ein, jeder gerät ins Schwärmen. Ja, das ist Italien. Doch ist das alles? Wer genauer hinsieht, wird bemerken, dass die mediterrane Idylle Schatten wirft und dass es manch dunkles Geheimnis zu ergründen gilt: den Witz der Sprache, aber auch ihre Fallen für Missverständnisse, die Bedeutung von Fußball, die Rolle der katholischen Kirche, die Macht der Medien und die Ohnmacht der Rechtsprechung. Warum, so fragt sich Tobias Jones, legt man ihm immer wieder nahe, dieses ?Bordell? zu verlassen und lieber nach Hause zurückzukehren? Tobias Jones lässt sich nicht ins Bockshorn jagen, rekonstruiert die kulturelle und politische Entwicklung der vergangenen drei Jahrzehnte. Alle Einsichten kulminieren in einem Punkt: Das ganze Land ist in der Hand eines Mannes. Er besitzt Banken, Immobilienbüros, Telekommunikationsgesellschaften ? nicht zu vergessen seine Anteile am Fernsehen und am Fußball. Und nun ist Silvio Berlusconi Ministerpräsident geworden. Dieses Buch entwirrt das scheinbar unergründbare Machtgeflecht Italiens.