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Das "dunkle Jahrhundert" des italienischen Barock: außenpolitische Bedeutungslosigkeit und spanische Fremdherrschaft, schlechte Verwaltung und allgegenwärtige Korruption, Herrschaft eines fanatischen Klerus und blutsaugerischen Adels, Pest und wirtschaftlicher Niedergang, Verfolgung der Intelligenz (der Fall Galilei) durch Inquisition und Index, barocker Schwulst und sinnlose Ressourcenverschwendung - so das herkömmliche Bild des "secolo di decadenza". Peter Hersche entwirft demgegenüber eine völlige Neuinterpretation des barocken Zeitalters in Italien zwischen 1600 und 1750. In seiner…mehr

Produktbeschreibung
Das "dunkle Jahrhundert" des italienischen Barock: außenpolitische Bedeutungslosigkeit und spanische Fremdherrschaft, schlechte Verwaltung und allgegenwärtige Korruption, Herrschaft eines fanatischen Klerus und blutsaugerischen Adels, Pest und wirtschaftlicher Niedergang, Verfolgung der Intelligenz (der Fall Galilei) durch Inquisition und Index, barocker Schwulst und sinnlose Ressourcenverschwendung - so das herkömmliche Bild des "secolo di decadenza". Peter Hersche entwirft demgegenüber eine völlige Neuinterpretation des barocken Zeitalters in Italien zwischen 1600 und 1750. In seiner neugewichteten Darstellung des italienischen Südens, dem Leben von Adel, Klerus und gewöhnlichem Volk, Sexualität, Ehe und Familie, Bruderschaften, Stiftungswesen und Laienfrömmigkeit, dem Niedergang von Gewerbe und Handel bei gleichzeitigem Aufblühen einer neuzeitlichen Landwirtschaft, sowie der gewaltigen Bedeutung von Kunst und Musik im Barock zeigt er die Epoche als große Konsolidierungsphas e,die Italien ein langes "goldenes" Zeitalter beschert.
Autorenporträt
Peter Hersche, Prof. für neuere allgemeine Geschichte an der Universität Bern. Befasst sich mit Themen der Sozial- und Mentalitätsgeschichte des frühneuzeitlichen Katholizismus, Volksreligiosität, Sozialgeschichte der barocken Kunst, katholische Aufklärung. Seit seiner Dissertation über den Spätjansenismus Interesse an Problemen der Geschichte Italiens. Weitere Werke: Der Spätjansenismus in Österreich (1977), Die deutschen Domkapitel im 17. und 18. Jahrhundert (1984), (Hg.): Der aufgeklärte Reformkatholizismus in Österreich (1976), 40 Aufsätze.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Bei Hersche, so meint der Rezensent Markus Völkel, stelle sich das italienische Barock als eine „Zeitinsel“ dar, als ein Widerstand gegen die unerbittliche Dynamik des Modernisierungsprozesses in der europäischen Geschichte und als Rückzug in eine ländliche Idylle. Und „die Früchte dieses Stillstands fallen naturgemäß der „Kultur“ zu“. Dieser Kultur wolle Hersche ganz im Sinne der neueren Kulturgeschichte, wie sie etwa in Frankreich betrieben wird, einen politischen Status geben. Völker findet das sympathisch. Das Buch sei „eine Liebeserklärung an Italien“.

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