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"Goethes Italienische Reise ist ein Lebenswerk, das aus sehr unmittelbaren Aufzeichnungen (Tagebücher 1786), virtuos gestaltender Redaktion (1814-16) und erinnerndem Fragmentieren (1829) unendlich langsam geworden ist. Dieses Buch kann daher weder Reiseführer noch, wie Günter Grass einmal meinte, Volksbuch sein; doch wird es dem, der Reise als Erfahrung begreift, aufgrund seines ursprünglichen Reichtums immer neu etwas zu sagen haben."

Produktbeschreibung
"Goethes Italienische Reise ist ein Lebenswerk, das aus sehr unmittelbaren Aufzeichnungen (Tagebücher 1786), virtuos gestaltender Redaktion (1814-16) und erinnerndem Fragmentieren (1829) unendlich langsam geworden ist. Dieses Buch kann daher weder Reiseführer noch, wie Günter Grass einmal meinte, Volksbuch sein; doch wird es dem, der Reise als Erfahrung begreift, aufgrund seines ursprünglichen Reichtums immer neu etwas zu sagen haben."
Autorenporträt
Johann Wolfgang Goethe, am 28. August 1749 in Frankfurt am Main geboren, absolvierte ein Jurastudium und trat dann in den Regierungsdienst am Hof von Weimar ein. 1773 veröffentlichte er Götz von Berlichingen (anonym) und 1774 Die Leiden des jungen Werthers. Es folgte eine Vielzahl weiterer Veröffentlichungen, zu den berühmtesten zählen Italienische Reise (1816/1817), Wilhelm Meisters Lehrjahre (1798) und Faust (1808). Johann Wolfgang Goethe starb am 22. März 1832 in Weimar.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 06.05.1999

Frühe Reisen

"Italienische Reise" von Johann Wolfgang von Goethe. Reprint der Bruckmann-Ausgabe aus dem Jahr 1925. Bruckmann Verlag, München 1999. 464 Seiten, 78 Abbildungen. Gebunden, 12,80 Mark. ISBN 3-7654-3450-7.

Goethes "Italienische Reise" gehört zu den meistgelesenen Werken des Dichters. Er war siebenunddreißig Jahre alt, als er sich gen Süden aufmachte. In seinem Brief an Herzog Carl August vom 25. Januar 1788 erklärte Goethe noch mal, wieso er Weimar verlassen mußte. Es sei die Hauptabsicht seiner Reise nach Italien gewesen, sich von allen "phisisch moralischen Übeln zu heilen, die mich in Deutschland quälten und mich zuletzt unbrauchbar machten; sodann den heißen Durst nach wahrer Kunst zu stillen, das erste ist mir ziemlich das letzte ganz geglückt". Er habe "an munterem und resolutem Leben viel gewonnen", als er allein in einem fremdem Land sich einrichten mußte, und sei dadurch "aus manchen Träumen geweckt" worden. Goethes Vater Johann Caspar Goethe hatte im Jahr 1740 ebenfalls eine Italien-Reise unternommen. Doch der Vater wollte Wissen erlangen, der Sohn dagegen sich selbst ausbilden und das Fremde wahrzunehmen lernen. Ein halbes Leben nach seiner Reise stellte Goethe aus seinen Aufzeichnungen und Erinnerungen jene "Italienische Reise" zusammen, die für alle, die sich mit offenen Augen nach Italien aufmachen, die Erfahrung dieses Landes mitprägen kann. Die nun vom Verlag F. Bruckmann vorgelegte Ausgabe der "Italienischen Reise" ist ein Reprint von 1925 und wird nicht unbedingt vielen Lesern das Reisen erleichtern, da sie in Fraktur-Schrift gedruckt ist, keinen Kommentar, keine Erläuterungen, keine Zeichnung aus Goethes Hand bietet, allerdings achtzig Stiche "nach alten Kupfern in Mattdruck", die einen ersten stimmungsvollen Eindruck von Orten und Landschaften geben sollen. Der Preis dieser Ausgabe ist verführerisch niedrig, dennoch sollte man in diesem Fall mehr investieren und die schön präsentierte, lehrreich kommentierte und sinnvoll bebilderte Ausgabe der "Italienischen Reise" vorziehen, die von Andreas Beyer und Norbert Miller, in Zusammenarbeit mit Christof Thoenes, im Hanser Verlag herausgegeben wurde. (rtg)

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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»Der Kommentar ist, wie man es schon von der gebundenen Ausgabe wusste, exzellent. Eine Empfehlung für alle, die auf Goethes Spuren Italien bereisen wollen.«