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Goethes "Italienische Reise", schreibt Herbert von Einem im Nachwort zu dieser Ausgabe, "ist kein Reisebuch, kein Führer, dem sich ... der Italienreisende anvertrauen soll. Sie ist Selbstdarstellung, ein Stück seiner Autobiographie". - Und doch haben sich, bis heute, Generationen von Italienreisenden aus Deutschland und aus anderen Ländern diesem Werk anvertraut, weil sie über die Auseinandersetzung mit ihm ein Bild, "ihr" Bild, von der Geographie, der Bevölkerung, den Sitten, vor allem der Kunst Italiens zu gewinnen hofften und tatsächlich auch gewonnen haben. Zwischen Goethes Reise und uns…mehr

Produktbeschreibung
Goethes "Italienische Reise", schreibt Herbert von Einem im Nachwort zu dieser Ausgabe, "ist kein Reisebuch, kein Führer, dem sich ... der Italienreisende anvertrauen soll. Sie ist Selbstdarstellung, ein Stück seiner Autobiographie". - Und doch haben sich, bis heute, Generationen von Italienreisenden aus Deutschland und aus anderen Ländern diesem Werk anvertraut, weil sie über die Auseinandersetzung mit ihm ein Bild, "ihr" Bild, von der Geographie, der Bevölkerung, den Sitten, vor allem der Kunst Italiens zu gewinnen hofften und tatsächlich auch gewonnen haben.
Zwischen Goethes Reise und uns liegen beinahe 200 Jahre. Viele Kunstwerke, die Goethe sah, stehen heute an einem anderen Ort, haben andere Namen, werden anderen Künstlern zugeschrieben oder anders gedeutet. Hier bedarf der Leser der Hilfe des Fachmanns. Der Kunsthistoriker Herbert von Einem bietet in einem ausführlichen Nachwort und in einem umfassenden Kommentar zu allen erklärungsbedürftigen Stellen des Textes.
Autorenporträt
Johann W. von Goethe, geb. am 28.8.1749 in Frankfurt a.M., gest. am 22.3.1832 in Weimar. Jurastudium in Leipzig und Strassburg. Lebenslanges Wirken in Weimar. Reisen zum Rhein, nach der Schweiz, Italien und Böhmen. Frühe Erfolge mit den Sturm und Drang-Stücken 'Götz' und 'Werther', Gedichte (herrliche Liebeslyrik), Epen, Dramen ('Faust', 'Tasso', 'Iphigenie' u. v. a.), Autobiographien. Zeichner und Universalgelehrter: Botanik, Morphologie, Mineralogie, Optik. Theaterleiter und Staatsmann. Freundschaft und Korrespondenz mit den grössten Dichtern, Denkern und Forschern seiner Zeit (Schiller, Humboldt, Schelling . . .). Goethe prägte den Begriff Weltliteratur, und er ist der erste und bis zum heutigen Tag herausragendste Deutsche, der zu ihren Vertretern gehört.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 06.05.1999

Frühe Reisen

"Italienische Reise" von Johann Wolfgang von Goethe. Reprint der Bruckmann-Ausgabe aus dem Jahr 1925. Bruckmann Verlag, München 1999. 464 Seiten, 78 Abbildungen. Gebunden, 12,80 Mark. ISBN 3-7654-3450-7.

Goethes "Italienische Reise" gehört zu den meistgelesenen Werken des Dichters. Er war siebenunddreißig Jahre alt, als er sich gen Süden aufmachte. In seinem Brief an Herzog Carl August vom 25. Januar 1788 erklärte Goethe noch mal, wieso er Weimar verlassen mußte. Es sei die Hauptabsicht seiner Reise nach Italien gewesen, sich von allen "phisisch moralischen Übeln zu heilen, die mich in Deutschland quälten und mich zuletzt unbrauchbar machten; sodann den heißen Durst nach wahrer Kunst zu stillen, das erste ist mir ziemlich das letzte ganz geglückt". Er habe "an munterem und resolutem Leben viel gewonnen", als er allein in einem fremdem Land sich einrichten mußte, und sei dadurch "aus manchen Träumen geweckt" worden. Goethes Vater Johann Caspar Goethe hatte im Jahr 1740 ebenfalls eine Italien-Reise unternommen. Doch der Vater wollte Wissen erlangen, der Sohn dagegen sich selbst ausbilden und das Fremde wahrzunehmen lernen. Ein halbes Leben nach seiner Reise stellte Goethe aus seinen Aufzeichnungen und Erinnerungen jene "Italienische Reise" zusammen, die für alle, die sich mit offenen Augen nach Italien aufmachen, die Erfahrung dieses Landes mitprägen kann. Die nun vom Verlag F. Bruckmann vorgelegte Ausgabe der "Italienischen Reise" ist ein Reprint von 1925 und wird nicht unbedingt vielen Lesern das Reisen erleichtern, da sie in Fraktur-Schrift gedruckt ist, keinen Kommentar, keine Erläuterungen, keine Zeichnung aus Goethes Hand bietet, allerdings achtzig Stiche "nach alten Kupfern in Mattdruck", die einen ersten stimmungsvollen Eindruck von Orten und Landschaften geben sollen. Der Preis dieser Ausgabe ist verführerisch niedrig, dennoch sollte man in diesem Fall mehr investieren und die schön präsentierte, lehrreich kommentierte und sinnvoll bebilderte Ausgabe der "Italienischen Reise" vorziehen, die von Andreas Beyer und Norbert Miller, in Zusammenarbeit mit Christof Thoenes, im Hanser Verlag herausgegeben wurde. (rtg)

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