"Unnation", ein englischer Begriff aus dem 17. Jahrhundert, wird seit über 100 Jahren nicht mehr verwendet. Dennoch ist er entscheidend, um zu verstehen, wie tiefgreifend die gegenwärtigen sozialen und politischen Umwälzungen sind, vor allem die europäischen "Migrantenkrisen" der letzten Zeit. Ivan Grubanov, Maler und Philosoph, macht sich mit Hilfe des Politikwissenschaftlers Peter Vermeersch auf die Suche nach neuen Bezügen für einen uralten Begriff, der zwei seiner erschütternden persönlichen Erfahrungen umfasst: den Bürgerkrieg in seinem Heimatland, dem ehemaligen Jugoslawien, und in jüngerer Zeit ein paar dort verbrachte Jahre, in denen er Kontakte zu illegalen Migranten auf dem Weg nach Europa unterhielt. Grubanov definiert diese Migranten als "unnationed" und etabliert diese Definition durch ein Geflecht von lebendigen Beschreibungen seiner Begegnungen mit ihnen, aber auch durch philosophische Spekulation und seine eigenen Gemälde. Grubanov will mehr als nur einen alten Begriff wiederbeleben - er sucht nach Wegen malerischer Praxis als Methode zur Definition sozialer Phänomene. Ivan Grubanovs (1976 in Belgrad) Arbeiten wurden in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt, unter anderem im serbischen Pavillon bei der 56. Biennale von Venedig sowie in der Loock Galerie, Berlin, und im Nationalmuseum für zeitgenössische Kunst in Athen. Peter Vermeersch ( 1972) ist Professor für Sozialwissenschaften und Politik sowie Autor literarischer Sachbücher.
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