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Er weist nach, daß Tolkien weniger einen Abenteuerroman schreiben wollte, sondern eine linguistische Fantasy, daß der Ursprung seiner Geschichte in Wörtern begründet liegt. Anhand einer sprachgeschichtlichen Analyse des Hobbit-Namens Baggins (deutsch Beutlin) und der Untersuchung des Sprachstils der Hobbits weist Shippey nach, daß die Auenlandbewohner in Mittelerde einen Anachronismus darstellen, daß sie "moderne" Figuren und als Zeitgenossen Tolkiens zu sehen sind. Shippey, der Tolkiens Werk in einem Atemzug mit dem von James Joyce nennt, findet zudem scharfe Worte für die Literaturkritik,…mehr

Produktbeschreibung
Er weist nach, daß Tolkien weniger einen Abenteuerroman schreiben wollte, sondern eine linguistische Fantasy, daß der Ursprung seiner Geschichte in Wörtern begründet liegt. Anhand einer sprachgeschichtlichen Analyse des Hobbit-Namens Baggins (deutsch Beutlin) und der Untersuchung des Sprachstils der Hobbits weist Shippey nach, daß die Auenlandbewohner in Mittelerde einen Anachronismus darstellen, daß sie "moderne" Figuren und als Zeitgenossen Tolkiens zu sehen sind. Shippey, der Tolkiens Werk in einem Atemzug mit dem von James Joyce nennt, findet zudem scharfe Worte für die Literaturkritik, die für 90 Prozent dessen, was die Leser lieben, kein Interesse zeigt. Für ihn - und für die Mehrzahl der Leser - ist Tolkien der Autor des Jahrhunderts.
Autorenporträt
Tom Shippey Wie kaum ein anderer ist Tom Shippey dazu prädestiniert, über Tolkien (und ganz in seinem Sinne) zu schreiben: hat er doch selbst in Oxford gelehrt, teilweise noch während Tolkiens eigener Lehrtätigkeit, und Tolkiens eigene Fächer. Shippey hatte den Lehrstuhl für Mediävistik an der Universität von Leeds inne, denselben, den Tolkien früher bekleidet hatte. 2001 wurde er mit dem World Fantasy Award ausgezeichnet. Shippey lehrt zur Zeit an der Universität von St. Louis, USA.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 12.12.2000

Neun Ringe den Elbenkönigen hoch im Licht
Wagemutig gegen den Strich gebürstet: J. R. R. Tolkiens Kultbuch "Der Herr der Ringe" in Wolfgang Kreges neuer Übersetzung / Von Joachim Kalka

Ein Philologe, dessen Leben ziemlich genau dem nostalgischen Klischee vom Oxforder Don entspricht, empfindet, eingesponnen in altgermanistische Untersuchungen, die Sehnsucht, in fingierten Sprachen einer erfundenen Vorzeit zu schreiben. Er konstruiert diese Idiome gleichzeitig imaginär und sprachwissenschaftlich völlig stichhaltig, er beginnt, den Völkern der Frühzeit und Vorzeit, die solche Sprachen sprechen könnten - gesprochen haben könnten -, eine Historie zu erfinden, er legt Vokabulare und Kalender an, Königslisten und Chroniken: Aus dem linguistischen Capriccio wird eine Welt. Das Buch, das einen kleinen Ausschnitt der Spätzeit dieser Welt umfaßt, hat ungeheuren Erfolg gehabt. Die jüngste Biographie des Autors trägt den kecken Untertitel "Author of the century". Darin schwingt mit, wie präzise John Ronald Reuel Tolkien (1892 bis 1973) ein Bedürfnis des zwanzigsten Jahrhunderts bedient hat: das nach einer Mythopoesis, die die dunkle und bedrohliche Geschichtswelt zu einer großen Sinnkonstruktion zusammenfügt, in deren Labyrinth es von Heldentum und Abenteuer widerhallt.

"Der Herr der Ringe", an dem der Autor seit den dreißiger Jahren gearbeitet hatte (1937 war die Ouvertüre "The Hobbit" erschienen), wurde 1954/55 veröffentlicht und war in den Vereinigten Staaten ein Bestseller der sechziger Jahre: Hier wäre der Begriff des "Kultbuchs" wahrhaft angemessen. Leslie Fiedler hat in einem zeitgenössischen Vortrag wunderbar geschildert, wie in Hippiekommunen das einzige Buch der "Herr der Ringe" war, so, wie die puritanischen Siedler in der Wildnis nur ein einziges Buch kannten: die Bibel. Und die jungen Leute, konstatierte Fiedler milde, lasen jetzt Tolkien wie das Buch der Bücher, lasen ihn als das Buch der Bücher, ihre Lippen bewegten sich dabei lautlos, sie waren völlig versunken: "It's like scripture." Was steht in diesem heiligen Buch, das der Verleger Michael Klett Ende der Sechziger nach Deutschland gebracht hat?

Es ist das Buch von einem großen Kampf in alten Zeiten, einer apokalyptischen Begegnung zwischen den Mächten des Guten und des Bösen, die um einen Ring der Macht kämpfen. Die Guten, welche die Welt retten müssen, sehen sich (teilweise fast widerwillig, wie Frodo, der große kleine Held) verwickelt in dieses Unternehmen, das um so gefährlicher ist, als der mit magischer Gewalt aufgeladene Ring - der auf einer langen Reise vom Bund der Neun an den Ort seiner Vernichtung gebracht werden muß, ehe er Sauron, dem nie wirklich sichtbar werdenden Bösen, in die Hände fallen kann - währenddessen zwangsläufig den Träger infiziert: Die Macht korrumpiert jeden. Dies ist das Stückchen moralischer Komplexität, welches Tolkiens großes Abenteuer vor der totalen Banalität eines Gut-Böse-Holzschnitts rettet: Der Gute wird im Kampf um den Ring notwendigerweise moralisch zwielichtig. Die Bösen allerdings sind (mit ein, zwei Ausnahmen) einfach monströs böse, von völliger Flächigkeit, was nie sehr interessant ist, und die kleine Welt der Hobbits, in der das Abenteuer seinen Ausgang nimmt, ist für viele Leser unerträglich niedlich.

All dies spielt sich vor dem Hintergrund uralter Verstrickungen und Heldenlieder ab. Und so tief sich das Werk in die Zeit hinein ausdehnt, so weit greift es in den Raum. Der große Dichter und Kritiker W. H. Auden hat sich (in einem Aufsatz "The Quest Hero") davon beeindruckt gezeigt, daß die Welt, welche Tolkien erschaffen hat, derart lang und breit ist - dreizehnhundert Meilen von Westen nach Osten, zwölfhundert von Norden nach Süden. Man möchte hier allerdings als Antwort Lichtenberg zitieren: "Es kommt nicht darauf an, ob die Sonne in eines Monarchen Staaten nicht untergeht, wie sich Spanien ehedem rühmte, sondern was sie während ihres Laufes in diesen Staaten zu sehen bekommt."

Und was wäre das? Die episch behagliche Verkomplizierung einiger, alles in allem, allzu simpel aufgefaßter Schemata, Heimat und Fremde, Gewalt und Freiheit. Hinter der Kartenfülle der Tolkien-Atlanten liegt beispielsweise ein mythischer Kompaß, sehr schlicht justiert wie das meiste bei diesem Autor: Dem guten Westen und Norden stehen der böse Osten und Süden gegenüber, in der Entscheidungsschlacht kämpfen für das Böse "easterling and southron", wie Tolkien mit kalkulierten und charakteristischen Archaismen sagt.

Hier vermengen sich Erinnerungen an die Weltsicht der mittelalterlichen Christenheit mit der zeitgenössischen Perspektive des Zweiten Weltkriegs und der Nachkriegszeit. Alles tendiert zu einer viel zu schnell evidenten Eindeutigkeit, die Rollen sind verteilt, die Bewertungen vergeben. Und alles verdoppelt sich ästhetisch: Die Landschaften und Gesichter dieser Welt gehorchen dem Gesetz der "pathetic fallacy" (einer Regel, die will, daß es regnet, wenn der Held unglücklich ist - siehe die großartige Studie "Der Held und sein Wetter" von F. C. Delius - und in diesem Falle: daß die Bösen in öden, dunklen Zonen wohnen, die Guten in der Idylle). Die großen Entwürfe Tolkiens sind angesichts seiner Neigung zur Palette mit wenigen Farben - schön und häßlich, gut und böse - um so weniger befriedigend, je ehrgeiziger sie ausgreifen. Den größten Teil der Faszination, welche das Buch für viele Leser besitzt, muß man wohl auf das Konto "Fantasy" (im Gegensatz zu Phantastik) buchen: bunt, zauberisch, kindisch. Es gibt einige sehr schöne Erfindungen - die "Ents" etwa, machtvolle Personifikationen des sich auflehnenden Waldes. Es gibt die vom Autor allerdings selbst eigenartig unschlüssig vertändelte moralische Komplexität der Vorgeschichte des Ringraubs durch den Hobbit. Insgesamt aber ist dieses ferne Reich allzusehr Terra cognita zeitgenössischer Gemeinplätze.

Man findet allerdings eine Ebene des Textes, die bei allem Mißtrauen gegen Tolkiens Moraltheater sehr spannend ist - jene Ebene, auf der die Pathologie des philologischen Sammelns ihre krausen Blüten getrieben hat. Tolkien entwickelt endlose Reihen von Namen, er ist ein hartnäckiger Kompilator von Regentenlisten und Genealogien, die im Original des "Lord of the Rings" in zahlreiche Anhänge abgedrängt sind. Dieses Interesse an solchen in sich farblosen Daten und Namen ist genuin "archaisch". Der in "Herr der Ringe" geschilderte Konflikt soll ja nur eine Episode in einem uralten Kampf zwischen ganzen Rassen, Geschlechtern und Dynastien sein, das alles reicht tief in den Brunnen der Vergangenheit hinunter (der unter dem Schreibtisch von Tolkien liegt, in den die tagträumende Germanistik seltsame Runen geritzt hat).

Und am schönsten schreibt Tolkien, wenn er nur kryptische Fragmente heraufholt, wenn er uns mit wenigen Sätzen ein ganzes Heldenepos, eine Heerfahrt, einen Untergang hinsetzt: mit allem Spielraum, den die Phantasie zwischen ein paar alten Namen, Orten und Sprüchen hat. Dann wird es für Augenblicke fast zauberisch. Leider hat, wie die zahlreichen eingelegten Gedichte zeigen, Tolkien zwar das scharfe Auge des Philologen, aber er hat kein Ohr. Was kann man von der Sprache des Buches sagen, von dem der Autor bemerkte, es sei "vor allem linguistisch inspiriert", es verdanke seinem Ursprung dem lauschen nach Idiomen, wie sie Elben und Zwerge hätten sprechen können? Tolkien ist kein Sprachkünstler, er ist ein in Spracherfindung verliebter Philologe.

Hier gilt dasselbe simple Prinzip. Die Guten heißen melodisch Gilthoniel, die Bösen sind die Nazgûl. Wohllaut und Mißton haben stets Stigma-Funktion, ähnlich wie etwa bei Lovecraft die Ypsilons und Doppelgutturale stets den Weg in einen kosmischen Abgrund markieren. Hier zeigt sich auch sprachlich der unaufgelöste Grundwiderspruch von Tolkiens Roman: der zwischen Archaik und Sentimentalität. Die ihm so gut bekannte altgermanische Literatur, die ihn inspirieren sollte, war alles, nur nicht sentimental.

Die jetzt erschienene Biographie von Tom Shippey bringt, verglichen mit Humphrey Carpenters Versuch von 1977 (deutsch 1979), manch neues Material; wie üblich wird, was angemessen ist, Tolkiens Beziehungen zu geistesverwandten Autoren wie C. S. Lewis (dessen "Narnia"-Zyklus zu den unangenehmsten Produkten jenes "christlichen Optimismus" gehört) und Charles Williams relativ viel Raum gewidmet. Vernachlässigt aber wird bei Shippey bedauerlicherweise ebenso wie bei seinem Vorgänger das eigentliche Ressort Tolkiens: die Philologie (bei Carpenter fand man wenigstens noch verläßliche bibliographische Hinweise auf Tolkiens wissenschaftliche Arbeit). Nur gelegentlich fällt ein genauerer Blick auf den Wissenschaftler Tolkien.

Dabei wäre es eigentlich das Spannende zu sehen, wie Tolkiens philologische Arbeit und sein Erzählen sich von Anfang an eng verknüpfen - als er im Ersten Weltkrieg aus den Gräben der Somme auf einen Genesungsurlaub nach England zurückkommt, beginnt er, sich die "Lost Tales" auszudenken, Material, das später zu "Das Silmarillion" werden soll. Wenig später beginnt seine Mitarbeit am "New English Dictionary", und er fängt als Dozent für Englische Literatur in Leeds an. Diese "verlorenen", "verschollenen" Geschichten (Tolkien beginnt mit einem Faible für das Unvollständige; es ist bedauerlich, daß er sich später so sehr auf das Abgerundete eingelassen hat) sind die Frucht eines philologischen Erlebnisses: der Faszination bei der Ordnung alter Fragmente. Das wird bei Shippey natürlich auch mit wenigen Strichen nachgezeichnet, aber die Perspektive privilegiert immer die Fantasy: "Der Herr der Ringe" ist das eigentlich Wichtige, die Studien Tolkiens verhalten sich zu ihm wie Vorarbeiten, Inspirationsquellen. Umgekehrt könnte man sagen, daß Tolkiens literarische Tätigkeit erst im Zusammenhang mit seinen Studien zum "Beowulf" oder dem mittelenglischen "Sir Gawain und der grüne Ritter" (dem er eine bedeutende Edition gewidmet hat) wirklich eine Logik bekommt und für uns interessant wird, als Spiegel einer philologischen Faszination. Man möchte meinen, daß selbst im Interesse der naiveren "Herr der Ringe"-Fans die eigentlichen Leistungen Tolkiens, der ein wirklich bedeutender Sprachwissenschaftler war, in hellstes Licht gerückt gehörten.

Die neue Übersetzung des "Herrn der Ringe", mit der Klett-Cotta diejenige von Margaret Carroux (Gedichtübertragungen von E.-M. von Freymann; in der neuen Ausgabe beibehalten) nach dreißig Jahren ablöst, hat bei den entschiedenen Lesern Tolkiens, die eine verzweigte Fangemeinde bilden, eine widersprüchliche Rezeption erfahren. Krege ist nicht nur ein überlegener Kenner der Tolkien-Mythologie (1996 erschien sein "Handbuch der Weisen von Mittelerde"), er ist ein souveräner Übersetzer, der eine Vielzahl von Texten glanzvoll ins Deutsche geholt hat (von William Goldmans "Brautprinzessin" bis zu E. A. Proulx' "Das grüne Akkordeon"). Er besitzt par excellence eine Fähigkeit, die ihn für diese Aufgabe einer Neuübersetzung des "Herrn der Ringe" prädestiniert hat: Einen Text mit großer Präzision respektlos und phantasievoll ein wenig gegen den Strich zu bürsten - es ist alles da, aber subtil verändert und zugespitzt. Ebendiese Begabung hat das Mißtrauen der Fans geweckt, die den alten magischen Hall vermissen und im Internet, wo man sich unter Hobbit-Namen begrüßt, Kompilationen von "Fehlern" angelegt haben. Sofern dies nicht nur die heilige Unzufriedenheit des Kindes ist, das nicht möchte, daß ein geliebtes Märchen je anders erzählt wird, als man es beim ersten Mal vernommen hat, sofern ernstzunehmende Kritik geübt wurde, läuft sie darauf hinaus, daß Krege das Pathos verletzt, die Aura der Erhabenheitsästhetik lädiert hat. Das Zentralbeispiel ist, daß Sam, der treue Diener Frodos, zu diesem nicht länger "Herr" sagt, sondern "Chef" (was man doch sofort als wunderbar "richtig" empfinden müßte). Der Kritik liegt jedoch ein Mißverständnis zugrunde: Diese sorgfältig plazierten Aufrauhungen werden als unbeholfene Verstöße gesehen, nicht als das, was sie sind: Strategien für eine neue Rezeption des Textes.

Zu Tolkien mag man stehen, wie man will; er gehört zu den Autoren, von deren Werk gilt: You'll either love it or hate it. Der Rezensent braucht kaum mehr zu betonen, daß er am Tag des Schicksals, bei allem Respekt vor Auden, auf seiten Saurons kämpft. Zur mißtrauisch beäugten Übersetzung von Wolfgang Krege aber müßten sich gerade alle die loyalen Hobbits gratulieren, denn er hat es gewagt, den Panzer der sonoren Langeweile aufzusprengen und mit präzise kalkulierter Frechheit dem Text eine neue Frische zu schenken. Wer das alte Raunen vermißt, sehnt sich nach einer Verdopplung von Tolkiens Archaik. Der Weg müßte aber in die Gegenrichtung gehen; der Übersetzer mußte ungerührt zu den großen Mitteln greifen. Das Interesse an dem Autor scheint immer noch zu steigen; Klett-Cotta will die hier angezeigte Biographie, in der die Tolkien-Leser vieles finden werden, auf deutsch veröffentlichen. Und ob man den "Herrn der Ringe" verwirft oder anbetet: In Kreges neuer Übersetzung steht er in kunstvoll neuer Lebendigkeit vor dem Leser.

J. R. R. Tolkien: "Der Herr der Ringe". Erster Teil: Die Gefährten. Zweiter Teil: Die zwei Türme. Dritter Teil: Die Wiederkehr des Königs. Aus dem Englischen übersetzt von Wolfgang Krege. Klett-Cotta Verlag, Stuttgart 2000. 526 S., 441 S., 380 S., br., zus. 59,90 DM.

T. A. Shippey: "J.R.R. Tolkien". Author of the century. HarperCollins Publishers Ltd., London 2000. 347 S., br., £ 16,99.

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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Der Oxford-Professor Tom Shippey, "einer der besten Kenner" des Werks von J. R. R. Tolkien, zeigt mit seiner profunden Abhandlung über die Schriften des um 1890 geborenen Exzentrikers, wie sorgfältig der an seinem Werk gestrickt hatte, meint Rezensent Elmar Schenkel. Die Eingangsthese des Autors, das Fantastische sei der vorherrschende Modus in der Literatur des 20. Jahrhunderts, hat Schenkel zwar erstaunt. Aber ihm ist das Anliegen Shippeys, die Fantasy gegenüber anderen literarischen Gattungen endlich aufzuwerten, durchaus sympathisch. Zumal in Tolkiens Werk viel mehr Zeitgenössisches stecke, als die Geschichten bei oberflächlicher Betrachtung nahelegten. Besonders gelungen findet Schenkel Shippeys Analysen der Namen im "Herr der Ringe", lobt aber auch die genaue Beschreibung der handwerklichen Arbeit des großen Erzählers. Überzeugend zeige der Autor, dass Tolkien mehr verdient habe als eine reflexhafte Abfertigung aus der snobistischen Sicht von Akademikern und Literaten.

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