Die Stryk/Wagnersche "Dissertatio de iure Sabbathi" aus dem Jahr 1702 stellt eine juristische Untersuchung zum Gottesdienst zwischen Fürstenrecht und theologischem Anspruch dar, die eine grundsätzliche Beschäftigung mit den rechtlichen Verhältnissen und Zuständigkeiten der Ordnung des Gottesdienstes mit eingehenden kritischen Bemerkungen zur gottesdienstlichen Praxis der eigenen Zeit verbindet. In seltener Weise löst die Veröffentlichung der Dissertatio dabei eine über den engeren universitären Bereich anhaltend und heftig geführte Diskussion aus. Es erscheinen zwischen 1702 und 1715 fünf Auflagen von ihr und, was für eine inneruniversitäre lateinische Erörterung durchaus selten ist, eine deutsche Übersetzung schon nach der ersten Auflage. Salopp formuliert stellt die Dissertatio so etwas wie einen`kirchlichen Aufreger aus der Feder zweier Juristen´ dar.