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Der scheue und von den Anforderungen des Lebens schon etwas ermüdete Leonard Kramer wird eines Tages aus seinen Gewohnheiten gestoßen: zum einen stirbt ein Fremder in seinen Armen, zum anderen weicht eine Frau im grünen Kleid, die nichts anderes tut als ihn zu beobachten, nicht mehr von seiner Seite. Von diesem Moment an öffnet sich sein Leben, er wird zum Mittelpunkt einiger verwirrender und auch befreiender Ereignisse, pendelt zwischen Größenwahn und Nichtigkeit und wünscht sich ein Unglück und zugleich, dass endlich alles gut wird.Diese zutiefst eigenartige Geschichte scheint sich zuerst zu…mehr

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Produktbeschreibung
Der scheue und von den Anforderungen des Lebens schon etwas ermüdete Leonard Kramer wird eines Tages aus seinen Gewohnheiten gestoßen: zum einen stirbt ein Fremder in seinen Armen, zum anderen weicht eine Frau im grünen Kleid, die nichts anderes tut als ihn zu beobachten, nicht mehr von seiner Seite. Von diesem Moment an öffnet sich sein Leben, er wird zum Mittelpunkt einiger verwirrender und auch befreiender Ereignisse, pendelt zwischen Größenwahn und Nichtigkeit und wünscht sich ein Unglück und zugleich, dass endlich alles gut wird.Diese zutiefst eigenartige Geschichte scheint sich zuerst zu einem witzig-melancholischen Schelmenroman zu entwickeln. Der Held hat nicht nur Verständigungsschwierigkeiten mit diversen Frauen, er legt sich auch nach und nach mit allem und jedem an: mit seinem Publikum, seinem Gehirn, sogar mit seinen Wörtern. Um jeden Preis besteht er darauf, der Held seiner Geschichte zu sein, der Souverän, der Regisseur, der sich weder von Gott noch den Menschen helfen lässt.Es herrscht ein sanft ironischer Ton in diesem Roman, und doch steuert er auf ein dramatisches, ein schrecklich-schönes Ende zu, an dem Leonard Kramer doch noch sein Glück findet. Ein Romanheld, der sich jedem Leser mit sanfter Unnachgiebigkeit einprägen wird!
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 26.05.2008

Schuld und Lethargie

"Jetzt geht's abwärts in die Hölle", keucht der Alte, als er einsam in einem Hauseingang stirbt, mit Leonard Kramer als einzigem Zeugen. Um seiner Gleichgültigkeit zu entrinnen, hatte Kramer eine namenlose Katastrophe herbeigesehnt. Seuchenartig wird sie bald seine eigene Existenz befallen. Gemächlich bahnt sie sich an, als er seinen Job verliert; vernichtend schlägt sie zu, als man ihm nach einer selbstbeigebrachten Verletzung einen Arm amputiert und später beide Beine. Als eine Steigerung der Demütigungen kaum mehr vorstellbar ist, wird Kramer, der gepeinigte, verstümmelte Held, in seiner Küche von einem Fremden bewusstlos geprügelt. Der ambitionierte Debütroman des 1958 geborenen Wolfgang Denkel orientiert sich an der Logik der Übersprungshandlung. Kramers diffuse Schuldgefühle und seine lähmende Lethargie, die sich nach dem Tod des alten Mannes einstellen, kippen immer wieder in Momente eines enthusiastischen Allmachtsgefühls und eines umfassenden Einverständnisses mit der Welt. Dabei stört nur die Frau im grünen Kleid, die stets zugegen ist als ungebetene Beobachterin des stürmischen Orientierungsbemühens des Helden in einer heillos sinnentleerten Zeit. Über die Behauptung einer grundsätzlich schmerzhaften Absurdität des Lebens kommt "Ja.Nein.Ja" aber nicht hinaus. Hier wird jeglicher poetische Überschuss ausgelöscht, das Erzählen erschöpft sich in seiner schieren Notwendigkeit für den Fortgang der Geschichte, für die Verzögerung des Exitus. Kurz vor dem Versagen der Lebensfunktionen steht die zynische Feststellung: "Um 11:41 Uhr war Kramer glücklich." (Wolfgang Denkel: "Ja.Nein.Ja.". Literaturverlag Droschl, Graz/Wien 2008. 216 S., geb., 19,- [Euro].) brey

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