Ein brisantes Zeugnis deutsch-deutscher Zeit- und LiteraturgeschichteSollen, ja dürfen Autoren die Politik ihres Staates bejahen? Müssen sie diese verneinen? Bereits die Vorgeschichte des Streitgesprächs, zu dem DIE ZEIT im April 1961 einlud, zeugt von Brisanz: Ein vom Deutschen P.E.N. Zentrum Ost und West 1960 geplantes Treffen gesamtdeutscher Autoren war vom Hamburger Polizeisenator verboten worden. Diskutiert wurde schließlich weit über das zweitägige Symposium hinaus. Genau 50 Jahre nach diesem bedeutenden Treffen von Ost- und West-Schriftstellern werden hier Diskussionsbeiträge, Erinnerungen Beteiligter, Pressestimmen und weiteres Archivmaterial dokumentiert.
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Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Alexander Cammann hat diese Dokumentation mit Gewinn gelesen, die ein Treffen zwischen ost- und westdeutschen Autoren aus dem Jahr 1961 rekapituliert. Die Tagung war auf Initiative der "Zeit" zustande gekommen, nachdem ein Auftritt ostdeutscher Autoren in Hamburg ein halbes Jahr zuvor von der Polizei aufgelöst wurde. Hier hat Cammann nun nachlesen können, wie Siegfried Lenz und Martin Walser mit Peter Hacks und Stephan Hermlin über Tolstoi diskutierten ("durch und durch dekadent", beteten die Ost-Autoren die Doktrin nach) oder wie sich ein flamboyanter Marcel Reich-Ranicki für verhaftete, bekämpfte oder totgeschwiegene Autoren ins Zeug legte: "Was habt Ihr getan, um diese Leute freizubekommen?"
© Perlentaucher Medien GmbH
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