Jack Taylor ist zurück aus London! Neben seiner vorhandenen Alkoholsucht hat er sich noch eine Koksabhängigkeit mitgebracht. Kaum wieder in Galwwy, bitte ihn ein Landfahrer um Hilfe. In den letzten Monaten wurden eine Reihe junger Männer brutal ermordet, da es sich jedoch nur um "Tinker" handelt,
wie die Landfahrer abfällig genannt werden, sieht die Polizei keinen großen Handlungsbedarf. Und damit…mehrJack Taylor ist zurück aus London! Neben seiner vorhandenen Alkoholsucht hat er sich noch eine Koksabhängigkeit mitgebracht. Kaum wieder in Galwwy, bitte ihn ein Landfahrer um Hilfe. In den letzten Monaten wurden eine Reihe junger Männer brutal ermordet, da es sich jedoch nur um "Tinker" handelt, wie die Landfahrer abfällig genannt werden, sieht die Polizei keinen großen Handlungsbedarf. Und damit keine Langeweile bei Jack aufkommt, trudelt gleich ein zweiter Fall ein, am Claddagh Basin metzelt ein Unbekannter immer wieder Schwäne dahin. Von den Landfahrern hat Jack ein nettes Haus zur Verfügung gestellt bekommen, ebenso eine ausreichende Geldsumme, um all seinen Lastern zu frönen, da bleibt eigentlich nur wenig Zeit für Ermittlungen.
Wer den ersten Band der Reihe kennt, der weiß dass die Jack Taylor Bücher nur wenig mit einem herkömmlichen Krimi zu tun haben. Zwar ist der Aufhänger für die Story der Mord an den Landfahrern, doch wirklich viel Ermittlungsarbeit bekommt man hier nicht geboten, vielmehr taumelt der Leser mit Jack durch dessen reichliche Alkohol und Drogenexzesse. Obwohl er sich meist wie die Axt im Walde benimmt gibt es doch erstaunlich viele Menschen, denen etwas an Jack liegt und die ihn immer wieder unterstützen. Doch Jack, ein zynischer, desillusionierter Alkoholiker legt es geradezu darauf an, die Menschen die ihn mögen vor den Kopf zu stoßen, immer auf der Flucht vor sich selbst, vor Verantwortung und Nähe zu anderen.
Neben Jacks diversen Abhängigkeiten ist er ein belesener Mann mit großer Literaturkenntnis, die ihm wohl auch einigen Halt vor dem völligen Abdriften gibt. Allerdings fand ich die massenhaften Verweise auf Autoren, Bücher, Musik und Filme ein wenig zu viel des Guten. Einiges war mir bekannt, anderes nicht, daher ist man beim Lesen doch öfter beschäftigt, den recht umfangreichen Anhang zu durchforsten, da man natürlich wissen möchte, was der gute Jack da so liest und hört. Allerdings kommt man sich beim zunehmenden Blättern im Glossar dann doch ein wenig doof vor, ob der eigenen Unkenntnis. Für meinen Geschmack wäre hier weniger mehr gewesen!
Der Krimianteil ist wahrlich sehr dünn, wer also einen gut konstruierten Plot und Spannung sucht, der ist hier gänzlich falsch. Schon im ersten Band der Serie lief Jacks Detektivarbeit ziemlich aus dem Ruder und endete in einem Fiasko, auch diesmal ist es ähnlich, denn wie es der Titel leider schon vorab verrät, liegt der gute Jack hier völlig falsch. Diese Erkenntnis und wer der wahre Mörder ist, wird am Ende leider ziemlich kurz und fast nebenbei abgehakt, auch wenn dem Leser schon länger klar ist, das der von Jack favorisierte Übeltäter der Falsche ist. Immerhin den Fall um die getöteten Schwände kann Jack zu einem ganz guten Abschluß bringen, auch wenn hier eher Wacheschieben als Ermitteln gefragt war.
Mit der Übersetzung habe ich mich diesmal etwas schwer getan, streckenweise fand ich den Stil etwas holprig, einige Übersetzungen wie "Burschi", "Mausi" oder "Düsterkeit hätte man durchaus eleganter hinbekommen können, die deutsche Sprache hat da wahrlich genug Auswahl! Zudem macht eine knappe Telegrammartige Schreibweise es manchmal schwer, sofort den Sinn einiger Passagen zu erfassen. Insgesamt fand ich den 2. Band der Reihe trotzdem ganz gelungen und freue mich auf die nächsten, nicht immer leicht zu ertragenden Exzesse von Jack Taylor.
FaziT: man liest die Reihe sicher nicht wegen der Krimifälle, die eher mager daher kommen, vielmehr verfolgt man mit kopfschüttelnder Faszination, wie sich Jack Taylor immer wieder selbst massakriert und seine Fälle zu einem desolaten Ende führt.