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Für die einfachen Leute ist das Spätmittelalter eine harte Zeit. Und wie immer in solchen Zeiten, wenn die Herren das Volk unterdrücken und auspressen, taucht eine "Robin-Hood"-Gestalt auf: Jackaroo.

Produktbeschreibung
Für die einfachen Leute ist das Spätmittelalter eine harte Zeit. Und wie immer in solchen Zeiten, wenn die Herren das Volk unterdrücken und auspressen, taucht eine "Robin-Hood"-Gestalt auf: Jackaroo.
Autorenporträt
Cynthia Voigt - aufgewachsen in Boston - war einige Zeit Englischlehrerin. Mehrfache Auszeichnungen ihrer Kinder- und Jugendbücher, u. a. mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis. Die Autorin lebt mit ihrer Familie in Maryland.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 08.05.2009

Auf den Spuren von Robin Hood
Cynthia Voigt: „Jackaroo”
Das Mittelalter als Kulisse für Abenteuer ist beliebt in der Kinder- und Jugendliteratur, denn diese Zeit liegt so weit zurück, dass man sie wunderbar idealisieren kann, was auch die vielen Mittelaltermärkte landauf, landab beweisen. Taucht dann auch noch ein wunderschönes und vielleicht zaubermächtiges und heilkundiges Mädchen auf, herrscht Romantik pur. Nichts ist davon zu spüren in „Jackaroo”, dem historischen Roman von Cynthia Voigt, der im Spätmittelalter spielt, denn im Leben von Gwyn, der Wirtstocher, bleibt keine Zeit für Schwärmereien und Müßiggang. Der Winter, in dem sie 16 Jahre alt wird, ist noch härter als die vergangenen. Noch mehr Arme können nur durch die Almosen des herrschenden Earls überleben, der trotzdem im nächsten Herbst erbarmungslos Steuern eintreiben wird. Und so erzählen sich die Leute von Jackaroo, dem Helden, der wie Robin Hood Gerechtigkeit übte, die Reichen beraubte und den Armen half. „Falsch, sie waren alle falsch, diese Geschichten: so falsch wie die Geschichten von Elfen, die zur Mittsommernacht auf mondbeschienenen Lichtungen tanzten. Aber es waren Geschichten, die das Herz erwärmten, die Hoffnung gaben, wo es keine Hoffnung mehr gab – und so hatten sie ihre Berechtigung. Es gab auch Leute, die an sie glaubten, aber das beschäftigte Gwyn nicht.”
Und doch wird sie es sein, die Wochen später als wilder Reiter, im Gewand und der Maske des Jackaroo, für Gerechtigkeit sorgt und mit ihren mutigen und tollkühnen Taten das Leben für die Ärmsten erleichtert. Bis das geschieht, lässt uns die Autorin am Alltag im Wirtshaus und im Dorf teilnehmen, an den Grausamkeiten, die dazugehören, wie das Henken eines Mannes, das zum Volksfest wird. Sie erzählt von der großen Familie, die Gwyn das Leben schwermacht, besonders die Mutter bedrängt sie immer wieder zu heiraten. Doch sie verlässt sich auf ihre eigene Stärke, auch wenn sie sich immer mehr als Außenseiterin fühlt.
Und so wird sie plötzlich in ein Abenteuer hineingezogen, als zwei geheimnisvolle Adelige, Vater und Sohn, für längere Zeit Quartier im Gasthaus nehmen. Sind sie in die blutigen Machtkämpfe der herrschenden Familien verwickelt? Sogar bis in diese entlegene Gegend sind die Gerüchte über die kriegerischen Auseinandersetzungen gedrungen. Bei der überstürzten Abreise der Lords muss Gwyn sie begleiten, um für den kleinen Jungen zu sorgen, und wird mehrere Wochen mit ihm allein in einer Hütte eingeschlossen. Eine Zeit, in der sie viel über das Leben jenseits der Dorfgrenze erfährt und in einem Geheimversteck Jackaroos Kleider findet. Furios spielt die Autorin am Ende mit dieser Gestalt, lässt auch in diesem so dunklen Mittelalter eine bessere Zukunft anbrechen, besonders für Gwyn, und ihre überraschende Liebe.
Ein literarisch anspruchvoller Abenteuerroman, der seiner Heldin viel Platz für ein eigenes, wildes Leben gibt, aber die Authentizität der Zeit nicht aufhebt. ROSWITHA BUDEUS-BUDDE
In geheimer Mission Ill.: Christoph Hoppenbrock
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