Rumänien in den 30er-Jahren: Jakob Obertin, ungehobelt und machtbesessen, herrscht unangefochten über das Dorf Triebswetter. Kummer bereitet ihm einzig sein Sohn Jacob: Er kränkelt und besitzt keinerlei Durchsetzungsvermögen beim Kampf um Einfluss und Eigentum. Dies trägt ihm die brutale Verachtung seines Vaters ein. Mehrfach steht Jacob in seinem Leben vor dem Nichts. Doch immer wieder trifft er Menschen, die ihm helfen, die politischen Wechselfälle und persönlichen Schicksalsschläge zu überstehen und einen neuen Aufbruch zu wagen. Kraftvoll und zärtlich erzählt Florescu diese Geschichte von Liebe und Freundschaft, Gewalt und Verrat, Armut und Vertreibung und vermittelt ganz nebenbei ein Kapitel europäischer Geschichte. • Schweizer Buchpreis 2011 • Eichendorff-Preis 2012 für Florescus literarisches Werk
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Alles so bunt hier, denkt der Rezensent. Der Hang des Autors zu Folklore und Kitsch, meint Jörg Magenau, ist in diesem Roman jedenfalls gut zu bewundern. Ansonsten eher nicht so viel. Das Schicksal der Donauschwaben im Banat als Antrieb und Staffage für ein so flach und gedankenfrei konstruiertes Buch zu nehmen, findet Magenau eigentlich nicht spaßig. Schließlich sind Hunger, Not und Krieg keine schicksalhaften Weltgerichte, wie hier suggeriert wird, sondern haben Ursachen und Schuldige, wie sich laut Magenau bei Herta Müller gut nachlesen lässt. Für ihn ist dieser Roman von Catalin Dorian Florescu weder plastisch noch poetisch.
© Perlentaucher Medien GmbH
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