Der 5. Band der Kritischen Gesamtausgabe der Werke Jacob Burckhardts ist die erste kommentierte Ausgabe der Baukunst der Renaissance in Italien mit einem vollständigen und aktualisierten Nachweis aller verwendeten Quellen und erwähnten Kunstwerke. Die Ausgabe weist die Varianten der zweiten von Burckhardt bearbeiteten Auflage nach und macht dem Leser erstmals alle Ergänzungen und Paragraphen zugänglich, die der Autor für die späteren Auflagen seines Werkes vorbereitet hatte. Mit seiner " Baukunst der Renaissance in Italien" stellte Jacob Burckhardt der traditionellen Kunstgeschichte nach Künstlerleben eine nach Gattungen gegliederte Kunstgeschichte gegenüber und hat damit einen Grundstein für die systematische Kunstgeschichte gelegt. Nachdem der Text 1867 ursprünglich als Teil der mehrbändigen " Geschichte der Baukunst" von Franz Kugler erschienen war, überarbeitete Burckhardt seine Darstellung 1878 und publizierte sie als selbständiges Werk. Die Kunst, so zeigt Burckhardt am Beispiel der Baukunst der Renaissance, entwickelt sich durch die sogenannten " Präzedentien" : " nach Mitteln und Kräften" und "nach Inhalt und Aufgaben" . Sein Werk führt den Leser kompetent und sicher durch den unendlich reichen Formenkosmos der Kunst der Renaissance. der Band gibt alle 160 von Burckhardt ausgewählten Abbildungen der ersten Auflage sowie die 74 zusätzlichen Abbildungen für die zweite Auflage nach den Originalillustrationen wieder.
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
(Kunst-) Historiker des 19. Jahrhunderts gelten für gewöhnlich als olle Kamellen, wenn sie überhaupt noch bekannt sind. Anders Jacob Burckhardt, dessen Name strahlt und strahlt, zumal in Zeiten, da “Kulturgeschichte” wieder dick da ist. Hanno Helbig geht in seiner überaus gelehrten Besprechung der Neuausgabe der “Baukunst” als Teil der neuen Gesamtausgabe davon aus, dass man das weiß, sonst hätte er etwas grundsätzlicher geschrieben. So aber macht er die “Baukunst” als Teil Burckhardtscher Kulturgeschichte stark gegen die “abgenutzten” Thesen der ungleich bekannteren “Kultur der Renaissance” und würdigt die sperrige Schönheit eines Text-Bildbandes, den sein Verfassers nur als “Materialsammlung” verstand.
© Perlentaucher Medien GmbH
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