Liebe über den Tod hinaus: Während seine Erzählung "Das kostbarste aller Güter", mit der er seinem in Auschwitz ermordeten Vater und Großvater ein Denkmal gesetzt hatte, gerade zum internationalen Erfolg wird, stirbt Jean-Claude Grumbergs Frau Jacqueline. Seitdem ist er in einem fortwährenden Dialog mit ihr, in all den verschiedenen Gestalten, die sie im Laufe ihres langen Zusammenlebens angenommen hatte. Er erinnert sich mit ihr an schöne und schlechte Tage, gesteht ihr Dinge, die er ihr nie zu sagen gewagt hat. Er kann nicht glauben, dass sie nicht mehr da ist, ist wütend, wenn er es dennoch einsehen muss. Er weiß, dass er nichts versteht, erinnert sich, spürt sie völlig gegenwärtig und dann abrupt auch wieder nicht mehr. Er weigert sich, seine Trauer zu zügeln, und das gerade erlaubt ihm Humor, Witz und Selbstentblößung. Triviales wechselt mit Schwergewichtigem, Klischees mit Erinnerungen. Dem Autor gelingt es nie, ganz zu sagen, was er sagen will, und doch schöpft er Kraft aus der Erinnerung von sechzig gemeinsam verbrachten Jahren, aus der gelebten Liebe. Das Buch ist kein Rezept zum richtigen Trauern, aber es zeigt, wie Trauern zum gelebten Leben gehört.