Jacqueline Kennedy Onassis (1929-1994) gehört sicherlich zu den bekanntesten Frauen des 20. Jahrhunderts. 1953 heiratete die junge Journalistin Jacqueline Bouvier den aufstrebenden Politiker John F. Kennedy und wurde an seiner Seite zur Symbolfigur eines schicken und modernen Amerika, Leitbild und Star ganzer Generationen, als Witwe verkörperte sie gemessene Würde und vorbildliche Größe. Dieses Image hat sie ihr Leben lang begleitet.
Zwar reagierte die Öffentlichkeit empört und schmähte sie des Verrats, als sie den griechischen Ölmagnaten Ari Onassis heiratete und in die Glamourwelt der Superreichen eintauchte, doch in ihren späteren Jahren als Lektorin, Mutter und Großmutter in New York wurde sie wieder als »Mrs Kennedy« verehrt, Bill Clinton hielt die Grabrede. Elisabeth Veit blickt kritisch und genau hinter den Mythos um Jacqueline Kennedy Onassis, zeichnet die Höhen und Tiefen ihres bewegten Lebens nach und zeigt die vielschichtige Persönlichkeit dieser ungewöhnlichen Frau.
Zwar reagierte die Öffentlichkeit empört und schmähte sie des Verrats, als sie den griechischen Ölmagnaten Ari Onassis heiratete und in die Glamourwelt der Superreichen eintauchte, doch in ihren späteren Jahren als Lektorin, Mutter und Großmutter in New York wurde sie wieder als »Mrs Kennedy« verehrt, Bill Clinton hielt die Grabrede. Elisabeth Veit blickt kritisch und genau hinter den Mythos um Jacqueline Kennedy Onassis, zeichnet die Höhen und Tiefen ihres bewegten Lebens nach und zeigt die vielschichtige Persönlichkeit dieser ungewöhnlichen Frau.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 09.09.2002Hinweis
JAHRHUNDERTAURA. Daß Aristoteles Onassis die Barhocker seiner Jacht "Christina" mit den Vorhäuten von Walen bespannen ließ: ein nicht eben neues, aber immer wieder pikantes Detail. Die "Christina" war der locus amoenus einer Affäre, die im Oktober 1968 zur Hochzeit zwischen dem griechischen Ramboreeder und der weiland neununddreißig Jahre alten Präsidentenwitwe Jacqueline Kennedy führte. Schwager Edward Kennedy hatte zuvor den Brautpreis ausgehandelt; eine Zeitlang hieß Frau Onassis für die Presse deshalb "Jackie der Tanker". Die Amerikanerin Sarah Bradford hat das Leben der Jackie Kennedy vor einem Jahr auf spektakulären achthundert Seiten ausgebreitet. Die neue Biographie (Elisabeth Veit: "Jacqueline Kennedy". Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2002. dtv 30837. 192 S., br., 10,- [Euro]) verschweigt diese Vorgängerin, der gegenüber sie sich nicht nur im Umfang bescheiden gibt. Frau Veit registriert die Stationen ihrer Heldin nüchtern, brav und weitgehend meinungslos. Wer Fakten um der Fakten willen liebt, kommt also auf seine Kosten - und kann sich mit ihrer Hilfe eigene Gedanken machen: Etwa um die Verbindung von Intellektualität und Glamour, die aus dem Mädchen Jacqueline Bouvier eine jener Frauen werden ließ, die das vergangene Jahrhundert zur Selbstdefinition seiner Aura sehr gut gebrauchen konnte.
hie.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
JAHRHUNDERTAURA. Daß Aristoteles Onassis die Barhocker seiner Jacht "Christina" mit den Vorhäuten von Walen bespannen ließ: ein nicht eben neues, aber immer wieder pikantes Detail. Die "Christina" war der locus amoenus einer Affäre, die im Oktober 1968 zur Hochzeit zwischen dem griechischen Ramboreeder und der weiland neununddreißig Jahre alten Präsidentenwitwe Jacqueline Kennedy führte. Schwager Edward Kennedy hatte zuvor den Brautpreis ausgehandelt; eine Zeitlang hieß Frau Onassis für die Presse deshalb "Jackie der Tanker". Die Amerikanerin Sarah Bradford hat das Leben der Jackie Kennedy vor einem Jahr auf spektakulären achthundert Seiten ausgebreitet. Die neue Biographie (Elisabeth Veit: "Jacqueline Kennedy". Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2002. dtv 30837. 192 S., br., 10,- [Euro]) verschweigt diese Vorgängerin, der gegenüber sie sich nicht nur im Umfang bescheiden gibt. Frau Veit registriert die Stationen ihrer Heldin nüchtern, brav und weitgehend meinungslos. Wer Fakten um der Fakten willen liebt, kommt also auf seine Kosten - und kann sich mit ihrer Hilfe eigene Gedanken machen: Etwa um die Verbindung von Intellektualität und Glamour, die aus dem Mädchen Jacqueline Bouvier eine jener Frauen werden ließ, die das vergangene Jahrhundert zur Selbstdefinition seiner Aura sehr gut gebrauchen konnte.
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