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Jacques Lacan (1901-1981) hat wie kein anderer Nachfolger Freuds die Psychoanalyse radikal und nachhaltig verändert. In einer Zeit, in der diese in Medizin und Psychologie aufzugehen begann und die theoretische Diskussion immer mehr erstarrte, propagierte er eine 'Rückkehr zu Freud', eine das Werk neu eröffnende Lektüre der Schriften Freuds vom Boden der modernen Humanwissenschaften aus. Sein Seminar wurde zum Sammelpunkt der innovativsten Geister seiner Zeit. In den sechziger Jahren gehörte er mit Roland Barthes, Michel Foucault und Claude Levi-Strauss zu den führenden Köpfen des…mehr

Produktbeschreibung
Jacques Lacan (1901-1981) hat wie kein anderer Nachfolger Freuds die Psychoanalyse radikal und nachhaltig verändert. In einer Zeit, in der diese in Medizin und Psychologie aufzugehen begann und die theoretische Diskussion immer mehr erstarrte, propagierte er eine 'Rückkehr zu Freud', eine das Werk neu eröffnende Lektüre der Schriften Freuds vom Boden der modernen Humanwissenschaften aus. Sein Seminar wurde zum Sammelpunkt der innovativsten Geister seiner Zeit. In den sechziger Jahren gehörte er mit Roland Barthes, Michel Foucault und Claude Levi-Strauss zu den führenden Köpfen des Strukturalismus. Elisabeth Roudinesco zeichnet das Leben Lacans im Kontext der sozialen und intellektuellen Geschichte Frankreichs nach. Ihr Buch ist eine Einführung in das schwierige Denken Lacans, seine Etappen und Umbrüche, aber auch die vielen Anekdoten, Geschichten und Affairen, für die das 'enfant terrible' Lacan gesorgt hat, kommen nicht zu kurz.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 13.11.1996

Hinweis

NABELSCHAU. "Jacques Lacan suchte die Pest, die Subversion und die Unordnung ins Innerste jenes gezähmten Freudianismus einzuführen, dessen Zeitgenosse er war", eröffnet Elisabeth Roudinesco ihre Biographie "Jacques Lacan". In den ersten beiden, "Wien-Paris" überschriebenen Bänden ihres Werks "Die Geschichte der Psychoanalyse in Frankreich" (Band 1 erschien 1994 im Beltz Verlag) gewährte Roudinesco, selbst Analytikerin und Historikerin, einen Einblick in die Lehrjahre Frankreichs an der Couch. Ihr drittes Buch, die besagte Biographie, widmet sich nun speziell Lacan, Freuds wohl innovativstem Adepten, was die Affinität zur strukturalen Linguistik, philosophischen Moderne oder zum Surrealismus betrifft. Es ist der entbehrlichere Teil der 1500 Seiten umfassenden Trilogie: nicht die im Untertitel angekündigte "Geschichte eines Denksystems" - die wertfreie Darstellung Lacanscher Modelle - steht im Vordergrund, sondern der privat-biographische, also der geschwätzige Aspekt. Hier wird der Analytiker analysiert, das Leben eines Arztes dient der Nabelschau. Über die Originalausgabe hieß es an dieser Stelle am 15. März 1994: "Elisabeth Roudinesco entwickelt das Bild einer Person voller Abgründe und Widersprüche: extravaganter Bourgeois, ehrgeiziger, doppelzüngiger Stratege, nonkonformistisch und ungelenk in einem - ein Mann, der in seinen familiären Verstrickungen den Schein der Wohlanständigkeit wahrte . . . ein Denker, der die Psychoanalyse aus den Fesseln ihres bürokratischen Funktionalismus befreite und sie wieder zu der Pest werden ließ, als die Freud sie in die Welt sandte." (Elisabeth Roudinesco: "Jacques Lacan". Bericht über ein Leben. Geschichte eines Denksystems. Aus dem Französischen von Hans-Dieter Gondek. Verlag Kiepenheuer & Witsch, Köln 1996. 832 S., geb., 89,- DM.) sg

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