Ein Mindset Landes- und Bündnisverteidigung sei notwendig, so schreibt der Generalinspekteur der Bundeswehr in einem Tagesbefehl vom 22. September 2020. Diese Forderung hört sich nach Aufbruch an, irritiert aber gleichzeitig. Bedeutet sie nicht einen Frontalangriff auf die Generation Einsatz, die über 30 Jahre hinweg ihr Selbstverständnis in vielen Auslandseinsätzen der Bundeswehr mit Schweiß und Blut geformt hat? Sind mit dem neuen Mindset andere Einstellungen und Haltungen gefordert als die, mit denen über 400.000 Soldatinnen und Soldaten aus den bisherigen Auslandseinsätzen der Bundeswehr zurückgekehrt sind? Oder steht hinter dem Begriff des Mindsets vielleicht sogar die Absicht, die weithin ungeliebte und kaum verstandene Innere Führung erneut auf den Prüfstand zu stellen? Die Autoren des Jahrbuchs Innere Führung beschäftigen sich mit der unbequemen Großmacht-, System- und Ordnungskonkurrenz, der Rolle der Vereinten Nationen, der Weiterentwicklung der NATO als einem US-amerikanisch dominierten Bündnis sowie mit den sicherheitspolitischen Meinungen in der deutschen Bevölkerung. Weitere Themen sind die Rolle des Zivilschutzes und der Reserve, die Digitalisierung der Streitkräfte sowie deren Herausforderungen Führung, Organisation und Ausbildung. Alle Beiträge fokussieren auf die Frage, welche Folgerungen wir daraus für das Mindset Landes- und Bündnisverteidigung ziehen sollten. Nora Juliane Lucia Bach-Sliwinski, Hans-Peter Bartels, Marcel Bohnert, Wilfried von Bredow, Heiner Bröckermann, Peter Buchner, Dirk Freudenberg, Rainer L. Glatz, Timo Graf, Gerlinde Groitl, Nicolas Holz, Uwe Hartmann, Reinhold Janke, Christian Leuprecht, Klaus Naumann, Fabio Nilgen, Frank Pieper, Christine Posner, Lena Pütz, Pascal Riemer, Claus von Rosen, Manuela Scheuermann, Martin Sebaldt, Joel J. Sokolsky, Thomas Wanninger, James J. Wirtz und Klaus Wittmann.
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