Vor genau hundert Jahren wurde das Montafon von einer schrecklichen Naturkatastrophe heimgesucht. Rasche Schneeschmelze und Dauerregen verwandelten Rinnsale und Bäche zu reißenden Flüssen. Die verheerende Folge war ein Jahrhunderthochwasser mit extremen Vermurungen in mehren Orten des Tales. Das Katastrophenszenario ist uns nicht nur eindrücklich wegen der massiven Reaktionen in Erinnerung. Diese reichten bis zu Aussiedlungsplänen des am schlimmsten betroffenen Dorfes Vandans. Zudem kam bei dieser Katastrophe erstmals das Medium Fotografie sehr umfassend zum Einsatz. Somit konnte der Nachwelt das Bild der Verwüstungen deutlicher erhalten werden als jemals zuvor. Die Ausstellungen in allen vier Montafoner Museen und das vorliegende Begleitbuch spüren, in Erinnerung an dieses Hochwasser vor 100 Jahren, auch anderen Katastrophenereignissen im Montafon nach. Dies geschieht in den vier Montafoner Museen allerdings auf unterschiedliche Weise und zu unterschiedlichen Themen. Der Bogen spannt sich von mehreren Lawinenkatastrophen über das Hungerjahr 1817 bis zu den jüngsten Muren- und Hochwasserereignissen. Das Buch und die vier Ausstellungen dokumentieren die Katastrophen selbst, aber auch deren Folgen für Mensch und Natur. Nicht zuletzt gilt das Interesse den vielfältigen Versuchen, solche „Schicksalsschläge“ zu verhindern: Im religiösen Leben, im Aberglauben – und letztlich durch ein wachsendes Bemühen, sich real abzusichern.