Zima und ihre große Familie leben mitten in Casablanca, Marokko. Sie wohnen in einfachsten Verhältnissen, aber da ist dieser himmelblaue Schrank, der Zima groß genug erscheint, um die ganze Welt zu fassen. Denn hier sind die verbotenen Bücher und Papiere ihres großen Bruders Amrar aufbewahrt. Er ist aktives Mitglied der oppositionellen Studentenbewegung, die in dieser Zeit der 70er Jahre verboten ist. Eines Tages verschwindet Amrar und erst nach einem quälend langen Jahr erfährt die Familie, dass er im Gefängnis sitzt und zu weiteren zwölf Jahren verurteilt wurde.
Was dies für sie und die Familie bedeutet, erzählt Zima ebenso poetisch wie spannend. Zwar scheint ihr Leben normal weiterzugehen mit Schule und Freunden. Doch nichts ist mehr normal, denn die Besuche bei Amrar und die Courage der Mutter, die unermüdlich zur Polizei geht und protestiert, bestimmen den Alltag der Familie. Es sind Jahre des bangen Wartens, der liebevollen Fürsorge und der unerschütterlichen Solidarität.
"Dieses Buch beeindruckt tief und ist in ein und demselben Moment unterhaltsam."
De Volkskrant
Achtzehn Stunden warteten wir schon auf Amrar. Achtzehn mal sechzig Minuten ...
- Eine authentische und mitreißende Geschichte aus Marokko
- Über Zivilcourage, politische Gefangenschaft und Familienzusammenhalt
Zima und ihre große Familie leben mitten in Casablanca, Marokko. Sie wohnen in einfachsten Verhältnissen, aber da ist dieser himmelblaue Schrank, der Zima groß genug erscheint, um die ganze Welt zu fassen. Denn hier sind die verbotenen Bücher und Papiere ihres großen Bruders Amrar aufbewahrt. Er ist aktives Mitglied der oppositionellen Studentenbewegung, die in dieser Zeit der 70er Jahre verboten ist. Eines Tages verschwindet Amrar und erst nach einem quälend langen Jahr erfährt die Familie, dass er im Gefängnis sitzt und zu weiteren zwölf Jahren verurteilt wurde.
Was dies für sie und die Familie bedeutet, erzählt Zima ebenso poetisch wie spannend. Zwar scheint ihr Leben normal weiterzugehen mit Schule und Freunden. Doch nichts ist mehr normal, denn die Besuche bei Amrar und die Courage der Mutter, die unermüdlich zur Polizei geht und protestiert, bestimmen den Alltag der Familie. Es sind Jahre des bangen Wartens, der liebevollen Fürsorge und der unerschütterlichen Solidarität.
Was dies für sie und die Familie bedeutet, erzählt Zima ebenso poetisch wie spannend. Zwar scheint ihr Leben normal weiterzugehen mit Schule und Freunden. Doch nichts ist mehr normal, denn die Besuche bei Amrar und die Courage der Mutter, die unermüdlich zur Polizei geht und protestiert, bestimmen den Alltag der Familie. Es sind Jahre des bangen Wartens, der liebevollen Fürsorge und der unerschütterlichen Solidarität.
"Dieses Buch beeindruckt tief und ist in ein und demselben Moment unterhaltsam."
De Volkskrant
Achtzehn Stunden warteten wir schon auf Amrar. Achtzehn mal sechzig Minuten ...
- Eine authentische und mitreißende Geschichte aus Marokko
- Über Zivilcourage, politische Gefangenschaft und Familienzusammenhalt
Zima und ihre große Familie leben mitten in Casablanca, Marokko. Sie wohnen in einfachsten Verhältnissen, aber da ist dieser himmelblaue Schrank, der Zima groß genug erscheint, um die ganze Welt zu fassen. Denn hier sind die verbotenen Bücher und Papiere ihres großen Bruders Amrar aufbewahrt. Er ist aktives Mitglied der oppositionellen Studentenbewegung, die in dieser Zeit der 70er Jahre verboten ist. Eines Tages verschwindet Amrar und erst nach einem quälend langen Jahr erfährt die Familie, dass er im Gefängnis sitzt und zu weiteren zwölf Jahren verurteilt wurde.
Was dies für sie und die Familie bedeutet, erzählt Zima ebenso poetisch wie spannend. Zwar scheint ihr Leben normal weiterzugehen mit Schule und Freunden. Doch nichts ist mehr normal, denn die Besuche bei Amrar und die Courage der Mutter, die unermüdlich zur Polizei geht und protestiert, bestimmen den Alltag der Familie. Es sind Jahre des bangen Wartens, der liebevollen Fürsorge und der unerschütterlichen Solidarität.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 16.09.2006Als die großen Brüder fehlten
Eine politische und poetische Geschichte: "Jahre ohne Amrar"
Zima ist eine aufmerksame Beobachterin: "Meine Mutter war stiller geworden. Vielleicht hatte sie vergessen, was sie sagen wollte, oder fand es nicht so richtig interessant." Amrars kleine Schwester erzählt auf liebenswert ehrliche Weise von den schweren "Jahren ohne Amrar". Das eigentlich problematische Thema dieses Romans über zwei politisch verfolgte Jugendliche und ihre Familie ist mit leichter Hand gestaltet. Man fühlt sich beim Lesen gut aufgehoben bei der niederländischen Autorin Joke van Leeuwen, die Zimas Geschichte zusammen mit Malika Blain aufschrieb. Durch ihr Engagement bei amnesty international lernte Joke van Leeuwen die junge Marokkanerin kennen, deren zwei Brüder jahrelang als politische Gefangene inhaftiert waren. Aus den Berichten der Familie entstand dieses ungewöhnliche Buch.
Im Casablanca der sechziger Jahre, der Zeit der Studentenunruhen, verteilen Zimas ältere Brüder Amrar und Mehdi Flugblätter, lesen verbotene westliche Bücher, nehmen an konspirativen Treffen teil. Dann verschwinden sie. Nach Wochen der quälenden Ungewißheit schaffen es die Eltern endlich, ihre Söhne wiederzufinden: hinter Gittern. Dort bleiben sie für Jahre, werden nach einem Schauprozeß weggesperrt. In dieser Zeit wächst die kleine Zima von einer verträumten Vierjährigen zu einer engagierten Sechzehnjährigen heran. Sie erzählt uns von den bitterarmen Lebensumständen der Familie, der zehrenden Angst um die Brüder, ihrer Sorge um die Eltern. Sie berichtet aber auch von den kleinen Freuden des Alltags, etwa wie sie nachts unter der Bettdecke über politische Witze kichert. Vor allem erzählt sie immer wieder vom Zusammenhalt innerhalb der Familie - denn das ist es, was ihr Kraft zur Hoffnung gibt. Diese Hoffnung wird am Ende durch die Freilassung der Brüder erfüllt.
Joke van Leeuwen ist ein präzises Porträt gelungen, das über die Schilderung eines individuellen Familienschicksals hinausgeht. Der Leser erlebt die beengte Wohnsituation der Familie, das Gewusel der Gassen darum herum, die exotischen Gerüche und Gerichte, nicht zuletzt den Alltag der Muslime. Detailliert ausgemalte Szenen wechseln mit zeitlich gerafften Abschnitten, Brutalität und Härte werden fühlbar gerade wegen der Aussparungen des lakonischen Stils. Dabei bleibt Raum für Mädchendinge: Zimas rote Lieblingsschuhe spielen eine Rolle, Besuche im Hammam werden geschildert oder wie Zima das erste Mal duscht - in Kleidern, weil sie es nicht besser weiß.
Bei aller Authentizität und Anlehnung an das reale Schicksal einer realen Familie ist Joke van Leeuwens Roman poetische Fiktion. In diesem Fall ist das eine glückliche Kombination, denn so wird das, was Zima zu erzählen hat, besonders eindringlich.
GABRIELE KOSSACK.
Joke van Leeuwen / Malika Blain: "Jahre ohne Amrar". Aus dem Niederländischen übersetzt von Andrea Kluitmann. Patmos Verlag, Düsseldorf 2006. 160 S., geb., 12,90 [Euro]. Ab 12. J.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Eine politische und poetische Geschichte: "Jahre ohne Amrar"
Zima ist eine aufmerksame Beobachterin: "Meine Mutter war stiller geworden. Vielleicht hatte sie vergessen, was sie sagen wollte, oder fand es nicht so richtig interessant." Amrars kleine Schwester erzählt auf liebenswert ehrliche Weise von den schweren "Jahren ohne Amrar". Das eigentlich problematische Thema dieses Romans über zwei politisch verfolgte Jugendliche und ihre Familie ist mit leichter Hand gestaltet. Man fühlt sich beim Lesen gut aufgehoben bei der niederländischen Autorin Joke van Leeuwen, die Zimas Geschichte zusammen mit Malika Blain aufschrieb. Durch ihr Engagement bei amnesty international lernte Joke van Leeuwen die junge Marokkanerin kennen, deren zwei Brüder jahrelang als politische Gefangene inhaftiert waren. Aus den Berichten der Familie entstand dieses ungewöhnliche Buch.
Im Casablanca der sechziger Jahre, der Zeit der Studentenunruhen, verteilen Zimas ältere Brüder Amrar und Mehdi Flugblätter, lesen verbotene westliche Bücher, nehmen an konspirativen Treffen teil. Dann verschwinden sie. Nach Wochen der quälenden Ungewißheit schaffen es die Eltern endlich, ihre Söhne wiederzufinden: hinter Gittern. Dort bleiben sie für Jahre, werden nach einem Schauprozeß weggesperrt. In dieser Zeit wächst die kleine Zima von einer verträumten Vierjährigen zu einer engagierten Sechzehnjährigen heran. Sie erzählt uns von den bitterarmen Lebensumständen der Familie, der zehrenden Angst um die Brüder, ihrer Sorge um die Eltern. Sie berichtet aber auch von den kleinen Freuden des Alltags, etwa wie sie nachts unter der Bettdecke über politische Witze kichert. Vor allem erzählt sie immer wieder vom Zusammenhalt innerhalb der Familie - denn das ist es, was ihr Kraft zur Hoffnung gibt. Diese Hoffnung wird am Ende durch die Freilassung der Brüder erfüllt.
Joke van Leeuwen ist ein präzises Porträt gelungen, das über die Schilderung eines individuellen Familienschicksals hinausgeht. Der Leser erlebt die beengte Wohnsituation der Familie, das Gewusel der Gassen darum herum, die exotischen Gerüche und Gerichte, nicht zuletzt den Alltag der Muslime. Detailliert ausgemalte Szenen wechseln mit zeitlich gerafften Abschnitten, Brutalität und Härte werden fühlbar gerade wegen der Aussparungen des lakonischen Stils. Dabei bleibt Raum für Mädchendinge: Zimas rote Lieblingsschuhe spielen eine Rolle, Besuche im Hammam werden geschildert oder wie Zima das erste Mal duscht - in Kleidern, weil sie es nicht besser weiß.
Bei aller Authentizität und Anlehnung an das reale Schicksal einer realen Familie ist Joke van Leeuwens Roman poetische Fiktion. In diesem Fall ist das eine glückliche Kombination, denn so wird das, was Zima zu erzählen hat, besonders eindringlich.
GABRIELE KOSSACK.
Joke van Leeuwen / Malika Blain: "Jahre ohne Amrar". Aus dem Niederländischen übersetzt von Andrea Kluitmann. Patmos Verlag, Düsseldorf 2006. 160 S., geb., 12,90 [Euro]. Ab 12. J.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Sehr beeindruckt ist Rezensentin Hilde Elisabeth Menzel von diesem Buch, in dem die mehrfach ausgezeichnete niederländische Autorin Joke van Leeuwen sich dem politisch gebeutelten Marokko der siebziger Jahre widmet. Erzählt wird die Geschichte aus Sicht der kleinen Zima, deren älterer Bruder beginnt, sich politisch gegen das rigide Regime von König Hassan II. zu engagieren, wobei ihn die Mutter, obwohl sie nicht lesen kann, beim Verstecken verbotener Schriften kräftig unterstützt, wie Menzel erzählt. Amrar wird verhaftet und zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt, sein jüngerer Bruder tritt ebenfalls in die Opposition ein. Und als dieser verhaftet wird, übernimmt die Mutter. Was die Rezensentin an dem Buch besonders gefallen hat, sind die anschauliche Schilderung der Umgebung, die Zeichnung der Personen und die Botschaft: "Es ist die Liebe und Unterstützung von Familien und Freunden, an denen Diktaturen scheitern können."
© Perlentaucher Medien GmbH
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