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Auch Peter Schwanz' zweiter Gedichtband ist auf den ersten Blick geprägt von einer leisen Wehmut und Melancholie, einer herbstlich anmutenden Stimmung. Allerdings offenbart sich bei näherem Hinsehen in und zwischen den Zeilen eine Vitalität und Lebensbejahung, die kein ungestümes, sinnliches Aufblitzen ist, sondern ihre beständige Kraft schöpft aus einer tiefen Auseinandersetzung mit dem menschlichen Dasein und einem Annehmen und Aufnehmen des Lebens mit all seinen Widrigkeiten und dunklen Seiten. Ist das einzige Lebensziel, ja der alleinige Lebensinhalt der Wunsch, diesen Dämonien zu…mehr

Produktbeschreibung
Auch Peter Schwanz' zweiter Gedichtband ist auf den ersten Blick geprägt von einer leisen Wehmut und Melancholie, einer herbstlich anmutenden Stimmung. Allerdings offenbart sich bei näherem Hinsehen in und zwischen den Zeilen eine Vitalität und Lebensbejahung, die kein ungestümes, sinnliches Aufblitzen ist, sondern ihre beständige Kraft schöpft aus einer tiefen Auseinandersetzung mit dem menschlichen Dasein und einem Annehmen und Aufnehmen des Lebens mit all seinen Widrigkeiten und dunklen Seiten. Ist das einzige Lebensziel, ja der alleinige Lebensinhalt der Wunsch, diesen Dämonien zu entfliehen, kann das sehr schnell zu unerfüllbaren Erwartungen führen und damit dazu, sich selbst zu verlieren. Schwanz' Gedichte fordern dagegen auf zum Innehalten, zum In-sich-Horchen, Zur-Ruhe-Kommen, zum Vertrauen in sich selbst, in sein Gegenüber und vor allem auch in unsere Seinsordnung; diese wird als Existenzform immer wieder kritisch hinterfragt, behauptet, ja erweist sich dabei gerade in mitunter radikalem In-Frage-gestellt-Werden auf paradoxe Weise als vom Seinsgrund, in herkömmlicher Bezeichnung: von Gott, getragen. Allerdings leben wir im Gefängnis der Möglichkeiten und verkennen daher die Freiheit der Gewissheiten: Erst ein letztes Nicht-mehr-Überwinden-Wollen führt schließlich zur Überwindung, und ein In-sich-Ruhen birgt nicht zwangsläufig Einschränkung und Stagnation, sondern wird kraftgebender Raum für Veränderung.
Autorenporträt
Peter Schwanz, geb. 1939, studierte Theologie und Religionswissenschaften. An der theologischen Fakultät Leipzig bleibend, in der Lehre behindert (und nach der Wende zu den Philosophen wechselnd), schrieb er. Zugleich blieb Zeit für Übertragungen Valérys. Später freiberuflich, lebt der Autor im Großraum Paris und in Leipzig. Auf Wunsch des Bruders Heiner wurden dessen Gemälde in Ausstellungen Gedichten Peters zugeordnet, so auch in Bildbänden publiziert, der letzte, wie schon zuvor die in der DDR nichtpublizierbaren Gedichte, im ATHENA-Verlag. Bisher erschienenen fünf Gedichtbänden soll noch einiges folgen.