Wiesbaden ist in Deutschland das "Gesamtkunstwerk des Historismus". Der Autor beschreibt die "Boomtown" des 19. Jahrhunderts und ihren Wandel zur Verwaltungs- und Kongressstadt. Die Stadt überstand im 20. Jahrhundert die vielfältigen Bedrohungen für das historistische Stadtbild vergleichsweise glimpflich. Ein weiterer Schwerpunkt des Buches bezieht sich auf die Dokumentation der kommunalpolitischen Kämpfe, die erforderlich waren, um die Verwirklichung der von den Stadtvätern und -müttern in der Stadtregierung schon akzeptierten Vorschläge des für die Stadtplanung engagierten berühmten Professors Ernst May zu verhindern, der wesentliche Teile der Innenstadt flächenhaft abreißen und "modern" neu bebauen wollte. Erstmalig seit den sechziger Jahren des vorigen Jahrhunderts werden diese May-Pläne, deren Verwirklichung die Zerstörung großer Teile der historischen Innenstadt zur Folge gehabt hätten, mit diesem Buch der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht.