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Weltpolitische Betrachtungen Ob in den USA, in Asien, Afrika oder Europa: Die Welt ordnet sich neu. Der alte Riese USA wankt, mit China wächst ein neuer heran. Niemand kann absehen, wohin sich alles entwickeln wird. Als genauer Beobachter analysiert Timothy Garton Ash die großen, oft widersprüchlichen Bewegungen der letzten zehn Jahre: die Krise des globalen Finanz- und Wirtschaftssystems, verschobene Kräfteverhältnisse zwischen den Kontinenten, Fundamentalismus und die Rückkehr der Religion in die Politik.

Produktbeschreibung
Weltpolitische Betrachtungen
Ob in den USA, in Asien, Afrika oder Europa: Die Welt ordnet sich neu. Der alte Riese USA wankt, mit China wächst ein neuer heran. Niemand kann absehen, wohin sich alles entwickeln wird. Als genauer Beobachter analysiert Timothy Garton Ash die großen, oft widersprüchlichen Bewegungen der letzten zehn Jahre: die Krise des globalen Finanz- und Wirtschaftssystems, verschobene Kräfteverhältnisse zwischen den Kontinenten, Fundamentalismus und die Rückkehr der Religion in die Politik.
Autorenporträt
Timothy Garton Ash , geboren 1955, lehrt Zeitgeschichte am St. Antony's College in Oxford und schreibt regelmäßig für verschiedene amerikanische und europäische Zeitschriften.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 05.11.2010

Der chronische
Chronist
Timothy Garton Ash bilanziert
die „Jahrhundertwende“
Trotz der Vergänglichkeit der Tagespolitik ist der Brite Timothy Garton Ash so unverfroren, eine Sammlung seiner Reportagen und Essays aus den letzten zehn Jahren in einem Buch zu veröffentlichen. Und es ist ein Vergnügen, sie zu lesen.
In Myanmar sprach Garton Ash mit Aung San Suu Kyi, in der Ukraine begleitete er die „Orangene Revolution“, er bereiste Iran, Russland, die USA. Der Zeithistoriker – Professor und Direktor des European Studies Centre am St. Antony’s College in Oxford – ist hierzulande vor allem als Chronist und Analytiker der Wendezeit bekannt. Und für seine Überlegung, ob dem europäischen Engagement Deutschlands nicht eine karolingische Großmachtidee zugrunde liegen könnte – man wird ja mal fragen dürfen. Der überzeugte Liberale Garton Ash erlaubt sich kritische Nachfragen, Warnungen, Prognosen. Alle zehn Jahre zieht er dann Bilanz, das ist inzwischen chronisch: „Jahrhundertwende“ ist bereits der dritte Sammelband mit Artikeln, die vor allem im Guardian und in der New York Review of Books erschienen.
Das Buch ist eine Annäherung an jenes Jahrzehnt, das der Autor auf keinen Fall als Nullerjahre bezeichnen möchte, lieber solle es bitte namenlos bleiben. Mit dem 11. September 2001 beginnen für ihn diese Jahre des „Wie-auch-immer“. Bis dahin galten andere Maßstäbe, herrschten andere Ängste, wurden andere Kriege geführt. Ein Gespräch zwischen George W. Bush und Garton Ash aus der Zeit vor den Anschlägen macht das deutlich. Von internationalem Terrorismus ist hier nur nebenbei die Rede; höhere Priorität haben Russland und die Nato, Kyoto und Joschka Fischers Humorlosigkeit.
Will man den Erfolg von Garton Ash erklären, ist da zunächst sein charmant-subjektiver Reportagestil. Um die politische Lage in Mazedonien zu verstehen, trinkt er zuerst einmal einen Whiskey mit dem kettenrauchenden Anführer der albanischen Nationalisten, dann wird sich schon zeigen, ob er Terrorist ist oder nicht. Solche Nahaufnahmen lässt Garton Ash jedoch nie für sich stehen, sondern verknüpft sie mit zeithistorischen Betrachtungen. Er ist Forscher und Reporter zugleich. Seine zeitaufwändige Arbeitsweise war schon immer ein Luxus, und sie wird es umso mehr, je mehr Korrespondenten-Stellen die international anerkannten Qualitätszeitungen streichen. Garton Ash weiß um seine Sonderrolle, und er lässt auch wenig Gelegenheiten aus, dies zu betonen.
Garton Ash macht jedoch bei aller Begeisterung für seine Arbeit immer deutlich, dass die subversive Macht der Fakten, und damit auch die Möglichkeiten des aufklärerischen Journalismus, ihre Grenzen haben: immer dort nämlich, wo die Politik im Arrangieren eben dieser Fakten gut genug ist.
Wie die beiden vorangegangenen Bände „Ein Jahrhundert wird abgewählt“ und „Zeit der Freiheit“ lädt auch „Jahrhundertwende“ dazu ein, die eigene Einschätzung der letzten Jahre zu überprüfen. Timothy Garton Ash leistet Hilfestellung dabei, und das aus der Perspektive eines britischen Europäers, „der die Europäische Union für das denkbar schlechteste Europa hält – abgesehen von allen anderen Europas, die zeitweilig ausprobiert wurden“. CORNELIA FIEDLER
TIMOTHY GARTON ASH: Jahrhundertwende. Weltpolitische Betrachtungen. Carl Hanser Verlag, München 2010. 496 Seiten, 25,90 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.sz-content.de
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Mit großem Vergnügen hat Cornelia Fiedler diesen Band mit Reportagen und Essays von Timothy Garton Ash aus den vergangenen zehn Jahren gelesen. Sie schätzt den "charmant-subjektiven Reportagestil" des Autors, der als Zeithistoriker, Forscher und Reporter aber immer auch zeithistorischen Betrachtungen sowie Nachfragen, Warnungen und Prognosen in seine Texte einfließen lässt. Insgesamt bieten die Reportagen und Essays des vorliegenden Bands für sie eine kluge Bilanz des vergangenen Jahrzehnts und damit auch eine Einladung, die "eigene Einschätzung der letzten Jahre zu überprüfen".

© Perlentaucher Medien GmbH
"Der englische Historiker Timothy Garton Ash legt brillante Essays zum ersten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts vor - ein Stück ästhetischer Geschichtsschreibung." Urs Rauber, Neue Zürcher Zeitung, 29.08.10

"Wer seine Essaysammlung liest, der wird reich beschenkt werden." Jacques Schuster, Die Welt, 18.09.10

"Trotz der Vergänglichkeit der Tagespolitik ist der Brite Timothy Garton Ash so unverfroren, eine Sammlung seiner Reportagen und Essays aus den letzten zehn Jahren in einem Buch zu veröffentlichen. Und es ist ein Vergnügen, sie zu lesen." Cornelia Fiedler, Süddeutsche Zeitung, 05.11.10

"Ein wahrer Lesegenuss ... Das Buch beschert einen Erkenntnisgewinn, der beim Leser bleibende Spuren hinterlassen dürfte."
Thomas Speckmann, Der Tagesspiegel, 10.01.11

"Aufschlussreicher Rückblick in die Zukunft." St. Galler Tagblatt, 29.03.11