Die Sammlung »Jahrtausendworte - in die Gegenwart gesprochen« präsentiert einen weiten Fächer wirkmächtiger antiker Leitgedanken, die uns bis heute unmittelbar herausfordern. Klassische Zitate wie Platons Wort von den Regierenden als den »Dienern des Gesetzes« finden hier ihren Kontext; viele weniger bekannte überraschen mit ihrer frappierenden Aktualität. Da entdeckt die Stoa jenseits des Landesverrats einen noch übleren »Menschheitsverrat« und fordert unsere Verantwortung auch für die »inskünftig Lebenden« ein. Da mahnt Marc Aurel, gegenüber »Unmenschen« nicht selbst »unmenschlich zu empfinden«, »sich nicht anzugleichen«. Da bewundert wieder Marc Aurel das vollkommene Recycling der Natur »in sich selbst«, und da beklagt Tertullian das »Überhandnehmen« des Menschengeschlechts: »Wir sind der Welt zur Last! « Die zwölf Kapitel von »Selbsterkenntnis, Gotteserkenntnis« bis »Bildung und Wissenschaft« laden immer wieder dazu ein, die Antike im Spiegel der Gegenwart, die Gegenwart im Spiegel der Antike zu betrachten.