Mit einer repräsentativen Überblicksschau (16.11.2013-16.2.2014) stellt das Kunstmuseum Basel den Basler Landschaftsmaler Jakob Christoph Miville (1786-1836) vor, der auch international bekannt und tätig war. Der Künstler hatte sich nach seiner Ausbildung in Basel und Zürich während eines
Rom-Aufenthaltes von 1805 bis 1807 zu einem eigenständigen Künstler entwickelt. Reisen in die Alpen prägten…mehrMit einer repräsentativen Überblicksschau (16.11.2013-16.2.2014) stellt das Kunstmuseum Basel den Basler Landschaftsmaler Jakob Christoph Miville (1786-1836) vor, der auch international bekannt und tätig war. Der Künstler hatte sich nach seiner Ausbildung in Basel und Zürich während eines Rom-Aufenthaltes von 1805 bis 1807 zu einem eigenständigen Künstler entwickelt. Reisen in die Alpen prägten seine frühen heroischen Landschaften. Während eines ausgedehnten Russland-Aufenthaltes (1809-1817) entwickelte Miville dann ein eigenes Gefühl für die Natur, besonders für die Weite der Landschaft. Das umfangreiche Studienmaterial, das er von diesen Reisen mit nach Hause brachte, bildete später die Vorlage für seine Gemälde. Miville ist mit seinem heterogenen und experimentierfreudigen Oeuvre eine typische Künstlerpersönlichkeit seiner Zeit.
Die Ausstellung führt erstmal die Zeichnungen und Gemälde aus schweizerischen und russischen Sammlungen zusammen. Im Hatje Cantz Verlag ist der umfangreiche Begleitkatalog zu dieser Ausstellung erschienen. Zunächst beleuchten einige Essays von renommierten Kunsthistorikern den künstlerischen Entwicklungsweg des romantischen Malers und Zeichners, wobei die beiden Italien-Reisen und der Russland-Aufenthalt im Mittelpunkt des Interesses stehen. Von ihnen kehrte Miville stets mit entscheidenden Anregungen und neuen Eindrücken als weiter gefestigter Künstler zurück. An zahlreichen Werken wird diese Entwicklung bildhaft dokumentiert. Darüber hinaus wird auch die Lage der Zeichner und Maler in Basel des späten 18. und frühen 19. Jahrhunderts analysiert. Miville war dabei der einzige unter den Baslern, der als anerkannter Landschaftsmaler die „große Geste“ gefunden hatte.
Der umfängliche Katalogteil präsentiert alle Ausstellungswerke (Ölgemälde, Zeichnungen, Radierungen, Skizzen) in großformatigen Abbildungen. Neben den üblichen Informationen gibt es zu einigen Werken auch kurze zusätzliche Erläuterungen. Dabei sind die vorgestellten Werke in einzelne Themenkomplexe - wie z.B. „Italien - Land der Sehnsucht“, „Miville als Alpenmaler“, „Russlands Norden“ oder „Miville als Porträtist“ - unterteilt. Mit 229 Katalogabbildungen und anderen historischen Abbildungen ist der Katalog reich illustriert. Zum ersten Mal wird hier auch ein Teil seines umfangreichen Studienmaterials gezeigt.
Fazit: Ausstellung und Katalog leisten neben der eingehenden Vorstellung von Jakob Christoph Miville auch einen Beitrag zur Schweizer Kunst in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts.
