Am Vorabend der Helvetischen Revolution entwickelten einige frankophile Patrioten in der Eidgenossenschaft und den zugewandten Orten Umsturzpläne zur Errichtung einer neuen Gesellschaftsordnung. Diese sollte auf Volkssouveränität, sozialer Gerechtigkeit, Tugend, Moral und Religiosität beruhen. Ähnlich wie Robespierre und Saint-Just in Frankreich strebten sie diesem Ziel konsequent und kompromisslos entgegen. Die wenigen Schweizer Jakobiner wurden bislang als Vertreter einer eigenständigen ideologischen Richtung nicht wahrgenommen. Diese Arbeit geht den Fragen nach, ob es in der Schweiz echte Revolutionäre gab, ob man von Jakobinern sprechen kann. Neben dem ereignisreichen Wirken der Revolutionsanhänger wird sowohl ihre Vision einer idealen Gesellschaftsordnung als auch ihre Gewalt legitimierende Revolutionstheorie erstmalig präsentiert.
«Das Jahr 1789 ff. bedeutet auch für die Schweiz eine Zäsur. Die Errichtung der Helvetischen Republik unter Frankreichs Flügel kam fast einer Neugründung der Eidgenossenschaft gleich. Zum 200. Jahrestag der "Helvetik" 1998 ist darüber heftig geforscht und viel geschrieben worden, im Mittelpunkt standen liberale Patrioten wie der Basler Peter Ochs. Etwas ins Vergessen gerieten dabei die jakobinischen Radikaldemokraten jener fernen, uns so nahen Jahre. In diesem Band sind sie versammelt - Jacques Grenus, Aloys Jost, Joseph Ronca - und diskutieren, vom Autor exzellent gezeichnet, über Unterschicht und Demokratie und die ewig brennende Frage nach der Gleichheit und sozialen Gerechtigkeit.» (Benedikt Erenz, Die Zeit)