Die Werke des irischen Künstlers James Coleman (geb. 1941) sind von höchster Komplexität, bleiben aber bedeutungsoffen. Diese Uneindeutigkeit, das fortwährende Entgleiten von Sinn untersucht Linda Schädler unter dem Begriff der Anamorphose. Wie bei dem optischen Verfahren aus der Renaissance muss der Betrachter seinen Standpunkt andauernd verändern, um zu einem Erkenntnisgewinn zu kommen. Und wie bei der Anamorphose werden auch bei Coleman immer zugleich die Darstellungskonventionen, die vermittelten Wahrnehmungsmuster wie auch die Form von Rezeption hinterfragt.