Elsemarie Maletzke hat die herrlichsten Bosheiten aus Jane Austens Briefen und Werken ausgewählt und in diesem Band zusammengestellt.
Lange galten ihre Bücher als liebenswürdig und unaufgeregt, aber Jane Austen war kein zahmes Huhn, das in seinem literarischen Vorgärtchen pickte, sondern das eleganteste satirische Talent des 18. Jahrhunderts. Sie wetzte ihren Schnabel an den Mitmenschen, schrieb schon als kleines Mädchen grobe Parodien und war später als der »Schürhaken« gefürchtet, der im Hintergrund das törichte Geschwätz der anderen belauschte.
Lange galten ihre Bücher als liebenswürdig und unaufgeregt, aber Jane Austen war kein zahmes Huhn, das in seinem literarischen Vorgärtchen pickte, sondern das eleganteste satirische Talent des 18. Jahrhunderts. Sie wetzte ihren Schnabel an den Mitmenschen, schrieb schon als kleines Mädchen grobe Parodien und war später als der »Schürhaken« gefürchtet, der im Hintergrund das törichte Geschwätz der anderen belauschte.
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 03.07.2009Nicht nur sanft zubeißend
Junge Frauen und junge Herren, gesetzte Damen und alte Männer, Freundinnen, Eltern und Kinder, schöne und hässliche Menschen – sie alle und noch viel mehr gehören zu jener unverwechselbaren Gesellschaft, wie sie Jane Austen (1775-1817) in ihren Romanen nicht nur beschrieben, sondern geradezu konstituiert hat. Elsemarie Maletzke hat nun ein höchst kurzweiliges Brevier durch die Personage von Austens Romanen und Bemerkungen aus ihren Briefen zusammengestellt nach Maßgabe von Austens Boshaftigkeit. Jane Austen schrieb nämlich nicht einfach nur liebenswürdig, sentimental und immer aufs gute Ende blickend, sondern ihr scharfer Blick enthüllt die Macken und Mucken ihrer „Helden” mit feiner, gleichwohl treffender Zuspitzung: „Wir trafen Dr. Hall. Er war in Trauer. Entweder ist seine Mutter, seine Frau oder er selbst gestorben.” egge
Jane Austen für Boshafte: Ausgewählt von Elsemarie Maletzke. Insel Verlag Frankfurt 2009, 130 Seiten 6 Euro
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Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.sz-content.de
Junge Frauen und junge Herren, gesetzte Damen und alte Männer, Freundinnen, Eltern und Kinder, schöne und hässliche Menschen – sie alle und noch viel mehr gehören zu jener unverwechselbaren Gesellschaft, wie sie Jane Austen (1775-1817) in ihren Romanen nicht nur beschrieben, sondern geradezu konstituiert hat. Elsemarie Maletzke hat nun ein höchst kurzweiliges Brevier durch die Personage von Austens Romanen und Bemerkungen aus ihren Briefen zusammengestellt nach Maßgabe von Austens Boshaftigkeit. Jane Austen schrieb nämlich nicht einfach nur liebenswürdig, sentimental und immer aufs gute Ende blickend, sondern ihr scharfer Blick enthüllt die Macken und Mucken ihrer „Helden” mit feiner, gleichwohl treffender Zuspitzung: „Wir trafen Dr. Hall. Er war in Trauer. Entweder ist seine Mutter, seine Frau oder er selbst gestorben.” egge
Jane Austen für Boshafte: Ausgewählt von Elsemarie Maletzke. Insel Verlag Frankfurt 2009, 130 Seiten 6 Euro
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Wer Jane Austen, die laut Tobias Döring "populärste" Schriftstellerin der Weltliteratur, abseits ihrer wohlbekannten Werke entdecken will, hat mit vier Taschenbüchern nun Gelegenheit dazu, die uns der Rezensent vorstellt. Elsemarie Maletzkes Zitatensammlung "Jane Austen für Boshafte" hat zu Stichworten wie "Müßiggang" oder "Sublime Formen der Balz" pointierte Sentenzen aus Austens Werken gesammelt, die die ganze Spitzzüngigkeit der britischen Autorin demonstrieren, lässt uns der Rezensent wissen. Dabei betont er, dass die im doppelten Sinn "treffendsten" Zitate nicht etwa aus den Romanen, sondern aus ihren Briefen stammen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Elsemarie Maletzke hat nun ein höchst kurzweiliges Brevier durch die Personage von Austens Romanen und Bemerkungen aus ihren Briefen zusammengestellt nach Maßgabe von Austens Boshaftigkeit. Austen schrieb nämlich nicht einfach nur liebenswürdig, sentimental und immer aufs gute Ende blickend, sondern ihr scharfer Blick enthüllt die Macken und Mucken ihrer 'Helden' mit feiner, gleichwohl treffender Zuspitzung.« Süddeutsche Zeitung 20090703