auch dieser Band der Korrespondenz von Leibniz ist in weiten Teilen von den beiden großen Konflikten auf dem europäischen Kontinent, dem Spanischen Erbfolgekrieg und dem Nordischen Krieg, bestimmt. Leibniz prognostiziert im Frühjahr 1704 die vollständige Hegemonie der Bourbonen in Europa. Bezüglich seiner eigenen Person erblickt er nach dem Tod des hannoverschen Vizekanzlers Ludolf Hugo am 24. August die Chance, in der Ämterhierarchie des hannoverschen Kurfürstentums aufzusteigen und Hugos Amt zu übernehmen. Auf dem Feld der Philosophie erhellt die Korrespondenz des Bandes im Detail Leibniz’ Beschäftigung mit John Lockes Essay on humane understanding und die schrittweise Fertigstellung von Leibniz’ Gegenschrift, den Nouveaux Essais. Unter den historischen Arbeiten ragen die vorbereitenden Sammel- und Editionstätigkeiten für das große, ab 1707 erscheinende Quellenwerk zur (nicht nur) welfischen Geschichte, die Scriptores rerum Brunsvicensium heraus, deren Genese aus einer Vielzahl von Korrespondenzen ersichtlich wird. Dafür mobilisiert er neben einer Reihe deutscher Gelehrter auch den Präfekten der Biblioteca Vaticana und versucht, ebenfalls mit Papst Clemens XI. Kontakt aufzunehmen. Zur gleichen Zeit eröffnet Leibniz mit dem Berliner königlichen Bibliothekar M. Veyssière de la Croze seine umfangreichste und vielseitigste sprachwissenschaftliche Korrespondenz.
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